ifo-Institut für Prüfung von KKW-Reaktivierung

Die neue Bundesregierung sollte eine Rückkehr zur Kernkraft prüfen, dafür plädiert das ifo-Institut in München. Ein neues Kernkraftwerk würde Milliarden Euro kosten.
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Das Kernkraftwerk Neckarwestheim am 26. Juli 2022.Foto: Thomas Kienzle/AFP via Getty Images
Epoch Times20. Januar 2025

Das ifo-Institut in München hat sich dafür ausgesprochen, nach der Bundestagswahl eine Rückkehr zur Kernraft zu prüfen. „Die neue Bundesregierung sollte unabhängig prüfen lassen, ob eine Reaktivierung von Kernkraftwerken möglich wäre – und zu welchen Kosten“.

Das sagte Karen Pittel, Leiterin des Zentrums für Energie, Klima und Ressourcen am ifo-Institut, dem „Spiegel“. Deutschland hätte mit der Kernenergie eine zusätzliche Quelle für wetterunabhängigen, CO₂-freien und günstigen Strom.

Was müsste die Bundesregierung tun?

Allerdings geht die Ökonomin davon aus, dass der Bund für eine Renaissance der Kernkraft zahlen müsste. „Wahrscheinlich müsste der Staat eine Reaktivierung der Atomkraftwerke subventionieren – oder zumindest eine bestimmte Vergütung für den Strom über mehrere Jahre garantieren“, so Pittel.

Die Professorin dämpfte Erwartungen, wonach eine Wiederinbetriebnahme der drei zuletzt abgeschalteten Kernkraftwerke die Großhandelspreise für Strom in Deutschland deutlich senken könnte.

Denn der Preis an den Strombörsen wird immer durch das teuerste Kraftwerk gesetzt. „Das sind in der Regel Gaskraftwerke, wenn die Erzeugung aus erneuerbaren Energien nicht ausreicht“, sagte Pittel. „Drei zusätzliche Atomkraftwerke würden den Preis insgesamt nur marginal beeinflussen.“

Auch dem Neubau von Atommeilern steht die Wissenschaftlerin skeptisch gegenüber. „Ein neues Kernkraftwerk in der Größenordnung von Isar 2 würde nach bisherigen Erfahrungen in Europa 15 bis 20 Milliarden Euro kosten“, so Pittel.

Bis ein solcher Reaktor fertig sei, könnten leicht 20 Jahre vergehen. (dts/red)



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