Commerzbank will Beratung in Filialen verbessern

Das Filialnetz ist in den vergangenen Jahren deutlich löchriger geworden. Nicht überall bekommt die Kundschaft, was sie wünscht. Das will der Privatkundenchef nun ändern.
Beratung in Filialen soll besser werden (Archivbild)
Beratung in Filialen soll besser werden (Archivbild)Foto: Andreas Arnold/dpa
Epoch Times20. Dezember 2024

Die Commerzbank will die Beratung für Privatkunden in ihren 400 Filialen verbessern und dafür teilweise auch externe Fachleute einstellen.

„Kunden, die in eine unserer Filialen kommen, erwarten dort keine Beratung zu einer Exportfinanzierung. Aber eine Beratung zu Baufinanzierung oder Geldanlage sollte möglich sein“, sagte Commerzbank-Privatkundenchef Thomas Schaufler der dpa in Frankfurt.

„Um diesen Anspruch zuverlässig erfüllen zu können, planen wir, die Filialen personell zu stärken“, sagte Schaufler. Nach Informationen der „Wirtschaftswoche“ sind mindestens vier Vollzeitstellen je Filiale vorgesehen.

„Wir werden einen Großteil der Stellen über interne Umgruppierungen und Versetzungen besetzen. Es kann aber auch sein, dass wir an einzelnen Standorten externe Kandidaten einstellen, wenn wir intern niemanden finden.“

Der Vorstand habe für die geplanten Veränderungen bereits die Zustimmung der Arbeitnehmergremien. „Wir planen, mit dem neuen Betreuungsmodell im Herbst 2025 für die Kundinnen und Kunden am Start zu sein“, sagte Schaufler

Mittelfristig eher weniger Filialen

Grundsätzlich will Schaufler am Filialnetz derzeit nichts ändern: „Mit den momentan rund 400 Standorten fühlen wir uns für eine bundesweite Abdeckung gut aufgestellt.“ Es sei aber erkennbar, „dass das Filialnetz mit der veränderten Mobilität der Menschen mithalten muss“.

Manche Kunden wünschten sich mehr Parkmöglichkeiten in Filialnähe oder würden ihre Bankgeschäfte gerne mit Einkäufen im Shopping-Center verbinden.

„Wenn es dagegen an dem einen oder anderen Standort zu wenig Auslastung gibt, kann es auch sein, dass wir diesen aufgeben“, sagte Schaufler. Er sei zwar „davon überzeugt, dass die Filiale immer ein Teil des Omnikanalangebots sein“ werde. „Angesichts der technischen Entwicklung wird die Notwendigkeit, in eine Filiale kommen zu müssen, jedoch immer weniger.“

Zum Thema Samstagsöffnung sagt Schaufler: „Wenn man über Standorte und neue Angebote nachdenkt, dann kann man sich dem nicht grundsätzlich verschließen.“ Die Beratungscenter der Bank, die auch samstags erreichbar sind, werden zu diesen Zeiten allerdings relativ wenig genutzt.

Comdirect und Commerzbank enger verzahnen

Was die Einbindung der Online-Marke Comdirect angeht, ist nach Schauflers Ansicht mehr möglich: „Bei der Verzahnung unserer beiden Marken haben wir noch erhebliches Potenzial.“

Comdirect-Kunden wünschten sich zum Beispiel die Möglichkeit, eine Baufinanzierung direkt über das Comdirect-Konto abzuschließen. „Wir prüfen, wie das technisch gehen kann.“

Nach jüngsten Zahlen betreut die Commerzbank in ihrem Privatkundensegment, zu dem auch die Comdirect zählt, knapp elf Millionen Privat- und Unternehmerkunden und damit etwas weniger als ein Jahr zuvor. (dpa/red)



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