Fans fordern von Neuendorf: Stimme gegen WM in Saudi-Arabien

In der kommenden Woche soll Saudi-Arabien auch offiziell Ausrichter der WM 2034 werden. Fans wollen das verhindern – und im Fall der Vergabe an das Land eine DFB-Abstimmung über einen Boykott.
Freiburger Fans haben schon gegen die WM-Vergabe an Saudi-Arabien demonstriert.
Freiburger Fans haben schon gegen die WM-Vergabe an Saudi-Arabien demonstriert.Foto: Tom Weller/dpa
Epoch Times2. Dezember 2024

Die Initiative Fairness United hat DFB-Präsident Bernd Neuendorf in einem offenen Brief unter anderem dazu aufgefordert, gegen die Bewerbung Saudi-Arabiens als Gastgeber der Fußball-WM 2034 zu stimmen.

„Es widerspricht allen ethischen Grundsätzen des Sports, einen solchen Staat als Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft auszuwählen“, heißt es in dem Brief. „Diese Entscheidung der FIFA folgt allein der Logik von Profit und Korruption und verhöhnt das eigene hehre Bekenntnis zu Menschenrechten und Nachhaltigkeit.“

Am 11. Dezember wird der Fußball-Weltverband FIFA das Turnier 2034 an das wegen seiner Menschenrechtspolitik umstrittene Königreich vergeben. Die Abstimmung erfolgt en bloc mit dem Turnier 2030, das nach Eröffnungsspielen in Südamerika in Spanien, Portugal und Marokko stattfinden soll.

Der DFB steckt in einem sportpolitischen Dilemma. Ein Nein-Votum und auch eine Enthaltung würden die europäischen Partner verprellen, die erwartete Ja-Stimme für viel Kritik in Deutschland sorgen. Offiziell hat der DFB noch nicht erklärt, wie er stimmen wird.

Mehrere Bündnisse und Fanclubs beteiligt

Fairness United forderte zudem: „Falls es zu einem FIFA-Beschluss pro Saudi-Arabien 2034 kommt und es bis 2030 keine grundlegenden demokratischen und liberalen Reformen im Land gegeben hat: Führen Sie unter den DFB-Mitgliedern rechtzeitig vor den WM-Qualifikationsspielen eine bindende Urabstimmung durch zu der Frage, ob die DFB-Nationalmannschaft an dem Turnier 2034 teilnehmen soll.“

Der offene Brief ist von mehreren Fan-Bündnissen und Fanclubs verschiedener Vereine unterzeichnet. Viele der Mitglieder von Fairness United hatten sich bereits vor der vergangenen WM in Katar sehr kritisch geäußert und unter dem Titel BoycottQatar2022 für einen Boykott des Turniers eingesetzt. (dpa/red)



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