Boliviens Ex-Präsident spricht von einem Attentat und Schüssen auf sein Fahrzeug
Boliviens früherer Präsident Evo Morales hat ein Attentat auf sich angeprangert. Auf sein Fahrzeug seien mindestens 14 Schüsse abgefeuert worden, sagte er am Sonntag in einem Interview mit Radio „Kawsachun Coca“.
„Die Schützen waren maskiert. (…) Das war geplant.“ Er sei „glücklicherweise“ mit dem Leben davongekommen. Sein Chauffeur, der ihn zu seinem wöchentlichen Interview in Cochabamba im Zentrum des Landes bringen sollte, sei verletzt worden.
Der Sozialist Morales war von 2006 bis 2019 der erste indigene Präsident Boliviens und lange sehr beliebt – bis er versuchte, die Verfassung zu umgehen und 2019 eine vierte Amtszeit anzustreben.
Morales will 2025 erneut kandidieren
Er gewann zwar die Wahl, trat nach heftigen Protesten zurück und floh vorübergehend aus dem Land. 2020 wurde sein ehemaliger Finanzminister Arce Präsident. Beide Männer wollen 2025 erneut für das Amt antreten.
Zwischen beiden gibt es einen erbitterten Machtkampf. Morales machte nun indirekt auch Arce für den Anschlag verantwortlich.
Gegen Morales laufen derzeit auch Ermittlungen der Justiz. Ihm wird vorgeworfen, während seiner Amtszeit im Jahr 2015 ein 15-jähriges Mädchen vergewaltigt zu haben.
Morales‘ Anwalt verwies darauf, dass bereits im Jahr 2020 Ermittlungen zu den Vorwürfen aus Mangel an Beweisen eingestellt worden waren. Morales hatte die Ermittlungen gegen ihn als „Justizverfolgung“ gegen ihn durch seinen Nachfolger Arce eingestuft.
In Bolivien finden 2025 Präsidentschaftswahlen statt. Morales hat seine Absicht erklärt, 2025 erneut als Präsidentschaftskandidat anzutreten. Allerdings hat das Oberste Verfassungsgericht Boliviens im Dezember 2023 entschieden, dass eine unbegrenzte Wiederwahl nicht zulässig ist.
Dies schließt Morales, der bereits drei Amtszeiten als Präsident hatte, von einer erneuten Kandidatur aus. Die Präsidentschaftskandidaten für die Wahlen 2025 müssen noch in diesem Jahr bestimmt werden. (afp/red)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion