Viele junge Menschen finden Wirtschaftsnachrichten zu kompliziert

14- bis 25-jährige Männer interessieren sich mehr für Wirtschaft als gleichaltrige Frauen. Nachrichten dazu seien jedoch oft zu kompliziert, so eine neue Studie. Für sie spielen berufliche Entwicklung, Rente, Chancengleichheit in Bildung und Beruf sowie Work-Life-Balance eine Rolle.
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Eine junge Frau, unterwegs als Kurierdienst in der Stadt.Foto: Youngoldman/iStock
Epoch Times24. Oktober 2024

Viele junge Menschen in Deutschland interessieren sich einer Umfrage zufolge zwar für Wirtschaftsthemen, finden entsprechende Nachrichten aber häufig zu kompliziert.

Wie die Bertelsmann Stiftung in Gütersloh am Donnerstag mitteilte, würden 54,9 Prozent der befragten 14- bis 25-Jährigen Wirtschaftsnachrichten gerne besser verstehen. Demnach sollte das Thema auch im Schulunterricht eine größere Rolle spielen.

Interesse an Wirtschaft

Wie die Stiftung weiter mitteilte, gaben 53,8 Prozent der Befragten an, sich grundsätzlich für Wirtschaft zu interessieren. Dabei ist der Anteil bei den Männern (63 Prozent) deutlich höher als bei Frauen (44 Prozent). Zudem sind Jugendliche und junge Erwachsene mit mittlerem und höherem Bildungsniveau den Angaben nach häufiger interessiert als die Befragten mit niedrigem Bildungsgrad.

Eine deutliche Mehrheit von fast 84 Prozent findet, dass eine „funktionierende Wirtschaft“ wichtig für eine „stabile Demokratie“ ist. Knapp 79 Prozent würden sich laut Bertelsmann Stiftung mehr Wirtschaftsinhalte in der Schule wünschen.

Für die 14- bis 25-Jährigen spielen insbesondere die Felder berufliche Weiterentwicklung, Rente, Chancengleichheit in Bildung und Beruf sowie die Work-Life-Balance eine wichtige Rolle.

Stiftung: Junge Menschen wollen mehr Mitsprache

Ökonomische Themen betreffen demnach immer auch die junge Generation. „Deshalb ist es wichtig, dass möglichst viele von ihnen ein besseres Verständnis für Wirtschaftsthemen aufbauen können – und nicht nur diejenigen jungen Menschen, die ohnehin schon gut gebildet sind“, erklärte Tobias Bürger von der Bertelsmann Stiftung.

„Fehlendes Interesse an bestimmten Wirtschaftsthemen könnte bei der jungen Generation zum Teil darin begründet sein, dass sie sich politisch ausgeschlossen fühlen“, erklärten die Forscher.

Zwar gaben rund 64 Prozent an, dass wirtschaftspolitische Positionen der Parteien in ihre Wahlentscheidung einfließen, fast genauso viele (63 Prozent) äußerten jedoch, dass Menschen in ihrem Alter nicht ausreichend bei wirtschaftspolitischen Entscheidungen berücksichtigt werden.

Junge Menschen forderten mehr Mitsprache, schließen die Studienautoren daraus. „Die Politik sollte darauf eingehen und Angebote schaffen, die junge Menschen einerseits besser einbinden und die andererseits ihr Wissen über wirtschaftliche Zusammenhänge erweitern“, erklärte Sandra Zillinger von Bertelsmann.

Für die Studie befragte die Bertelsmann Stiftung zwischen Februar und März dieses Jahres 1.700 Menschen zwischen 14 und 25 Jahren im Internet. Ergänzend dazu fanden den Angaben nach persönliche Interviews mit jungen Menschen aus „schwieriger zu erreichenden Gruppen statt“. (afp/red)



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