Internationaler Einsatz gegen Enkeltrickbetrüger führt zu 8 Festnahmen – Schockanruf bei Seniorin in Bayern

Mit einem international koordinierten Schlag ist der Polizei ein Erfolg im Kampf gegen Enkeltrickbetrüger gelungen. Es gab bei den Einsätzen in Deutschland, Polen, Großbritannien und Belgien insgesamt acht Festnahmen.
Titelbild
Bei den beiden Hauptverdächtigen der bayerischen Ermittlungen handle es sich um Polen im Alter von 23 und 30 Jahren, die nun durch die britischen Behörden nach Deutschland ausgeliefert werden sollten.Foto: Tero Vesalainen/iStock
Epoch Times18. Oktober 2024

Mit einem international koordinierten Schlag ist der Polizei ein Erfolg im Kampf gegen Enkeltrickbetrüger gelungen. Es habe bei den Einsätzen in Deutschland, Polen, Großbritannien und Belgien insgesamt acht Festnahmen gegeben, teilte die in Deutschland federführende Staatsanwaltschaft Bamberg am Freitag mit. Dabei soll es sich um Köpfe einer Bande handeln, aus der bereits 17 andere Mitglieder festgenommen wurden.

Es handle sich um eine beispiellose Ermittlungsaktion, die vor allem mit der Polizeibehörde in der polnischen Hauptstadt Warschau koordiniert worden sei. Bereits seit einem Jahr werde gemeinsam zu Schockanrufen ermittelt, bei denen vor allem ältere Menschen durch vermeintliche Notlagen ihrer Angehörigen dazu gebracht würden, hohe Geldbeträge zu zahlen.

Callcenter in Polen bereits im vergangenen Jahr aufgeflogen

Bei einem ersten Schlag im vergangenen Jahr sei ein Callcenter in Polen aufgeflogen, von dem aus etwa 14.000 solcher Betrugsanrufe nach Deutschland getätigt worden seien. Die Zerschlagung dieser Einrichtung habe zu einem signifikanten Rückgang der Fallzahlen in Deutschland Anfang 2024 geführt. Dabei seien 17 Geldabholer auf frischer Tat in ganz Deutschland gefasst worden.

Bei dem neuen Schlag seien die Logistiker gefasst worden, welche die Geldabholer in verschiedenen europäischen Ländern gesteuert hätten. Die acht Festgenommenen seien Ermittlungsrichtern in Warschau, London und Brüssel zugeführt worden. Bei den beiden Hauptverdächtigen der bayerischen Ermittlungen handle es sich um Polen im Alter von 23 und 30 Jahren, die nun durch die britischen Behörden nach Deutschland ausgeliefert werden sollten. Die beiden sollen einen Schaden in niedriger Millionenhöhe verursacht haben.

Schockanruf bei Seniorin in Bayern: Betrüger erbeuten mehr als hunderttausend Euro

Erst am Freitag hat die Polizei mitgeteilt, dass Telefonbetrüger im bayerischen Fürth mit einem Schockanruf bei einer Seniorin mehr als hunderttausend Euro Beute gemacht haben. Die Telefonbetrüger hätten der Frau einen Unglücksfall vorgetäuscht und sie „durch geschickte Gesprächsführung“ dazu verleitet, für eine angebliche Kaution Vermögensgegenstände im Gesamtwert eines sechsstelligen Eurobetrags zu übergeben.

Ebenfalls am Donnerstag kam es nach Angaben der Beamten in der Region um Nürnberg noch zu zwei weiteren ähnlichen Fällen in Roßtal und Weißenburg. Dort übergaben die Opfer nach Schockanrufen 28.000 Euro beziehungsweise zwölftausend Euro Bargeld an unbekannte Abholer. Den Gesamtschaden bezifferte die Polizei auf mehr als 140.000 Euro. Sie sucht nun nach Zeugen, die Hinweise geben können. Zudem riet sie zu Vorsicht bei verdächtigen Telefonanrufen. (afp/red)



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