Wagenknecht hält AfD-Chefin Weidel nicht für Rechtsextremistin
„Ich halte Frau Weidel nicht für eine Rechtsextremistin – auch wenn sie in ihren Äußerungen vielfach Grenzen überschreitet“, sagte Wagenknecht den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).
„Entscheidend ist für mich aber etwas anderes: Die Wähler der AfD haben legitime Anliegen. Wir können nicht so tun, als seien 20 Prozent der Wähler rechtsradikal.“ Die Menschen erlebten seit Jahren eine Politik, die ihre Interessen missachte. „Das betrifft die weiterhin unkontrollierte Migration, die Wirtschaftskrise und die Wohlstandsverluste, die fehlende Aufarbeitung der Corona-Zeit und die Frage von Krieg und Frieden.“
Wagenknecht beklagte, dass in der AfD immer mehr Leute in verantwortliche Positionen gekommen seien, die „statt liberal-konservativer klar rechtsextreme Positionen vertreten“. Das bekannteste Gesicht dieser Richtung sei der thüringische Landesvorsitzende Björn Höcke. „Ich werde nicht dazu beitragen, dass so ein Mann Macht erhält.“
Wagenknecht erinnerte daran, dass Weidel noch 2017 einen Antrag unterschrieben habe, Höcke wegen seiner „übergroßen Nähe zum Nationalsozialismus“ und seiner Menschenverachtung aus der AfD auszuschließen. „Aber Frau Weidel hat – im Unterschied zu vielen, die mittlerweile die AfD verlassen haben – irgendwann ihren Frieden mit dem Höcke-Flügel gemacht“, sagte sie. (dts/red)
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