Statistikamt: Alle öffentlichen Haushalte schlossen erstes Halbjahr defizitär ab
Die öffentlichen Haushalte haben im ersten Halbjahr dieses Jahres ein Defizit von 68,4 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, lagen die Einnahmen von Bund, Ländern, Kommunen und der Sozialversicherung in den ersten sechs Monaten bei 924,6 Milliarden Euro, die Ausgaben bei 992,9 Milliarden Euro.
Damit wurden drei Prozent mehr ausgegeben und vier Prozent mehr eingenommen als im ersten Halbjahr 2023.
Höchstes Defizit im Bund: 35,5 Milliarden
Den Angaben zufolge haben alle Ebenen des sogenannten öffentlichen Gesamthaushalts – Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung – ein Defizit erwirtschaftet.
Der Bund hatte erneut den mit Abstand größten Anteil am Gesamtdefizit. Allerdings schlossen im Gegensatz zum ersten Halbjahr 2023 auch die Länder und mehr noch die Kommunen das erste Halbjahr 2024 defizitär ab.
Beim Bund ergab sich demnach ein Finanzierungsdefizit von 35,5 Milliarden Euro, das deutlich niedriger ausfiel als die 64,2 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2023.
Die Länder erwirtschafteten ein Defizit von 7,1 Milliarden Euro, bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden kam ein Finanzierungsdefizit von 17,3 Milliarden Euro zustande. Für die Sozialversicherung ergab sich ein Defizit von 8,5 Milliarden Euro.
790 Milliarden mit Steuern und Abgaben eingenommen
An Steuern und steuerähnlichen Abgaben wurden im ersten Halbjahr 2024 rund 790 Milliarden Euro eingenommen – im ersten Halbjahr 2023 waren es 757,3 Milliarden Euro. Der Zuwachs kam nur dem Bund und den Ländern zugute und geht größtenteils auf die Zinsabschlag- und auf die Kapitalertragsteuer zurück, deren Aufkommen sich fast verdreifachte.
Die Steuereinnahmen der Gemeinden stagnierten dagegen, bei der Sozialversicherung stiegen die Beitragseinnahmen um 7,3 Prozent auf 342,7 Milliarden Euro.
Der Bund gab im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 8,7 Milliarden Euro und damit 29,7 Prozent weniger für Zinsen aus. Bei den Ländern entwickelten sich die Zinsausgaben sehr unterschiedlich, insgesamt ergaben sich hier Mehrausgaben von 0,6 Milliarden Euro, was ein Plus von 10,9 Prozent bedeutete. (afp/red)
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