Stagnation der Wirtschaft erwartet – „wirtschaftspolitische Zeitenwende“ gefordert

Auch das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung sieht 2024 keine Entwicklung der deutschen Wirtschaft und spricht von einem Nullwachstum des BIP. Ökonom Sebastian Dullien fordert „eine wirtschaftspolitische Zeitenwende“.
Die deutsche Wirtschaft steckt seit Monaten in der Flaute (Symbolbild).
Die deutsche Wirtschaft steckt seit Monaten in der Flaute.Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Epoch Times24. September 2024

Nach der Absenkung mehrerer Konjunkturprognosen von Wirtschaftsforschern hat nun auch das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung seinen Ausblick für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft nach unten angepasst.

2024 werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit einem Wachstum von 0,0 Prozent auf der Stelle treten, erklärte das IMK am Dienstag. Gegenüber seiner vorherigen Prognose vom Juni nahm das Institut seine Wachstumserwartung damit um 0,1 Prozentpunkte zurück.

Politik der Bundesregierung bremst

Als Gründe für die Stagnation führte das IMK eine verhaltene Nachfrage aus dem Ausland an, sowie die Fiskalpolitik der Bundesregierung, die restriktiv und unstet sei und damit „sowohl das Konsumentenvertrauen als auch Investitionen bremst“.

Zudem verwiesen die Forscher auf eine „trotz erster Zinssenkungen“ nach wie vor zu straffe Geldpolitik der Europäischen Zentralbank.

Auf das kommende Jahr blickt das IMK etwas optimistischer: 2025 werde die Wirtschaftsleistung um 0,7 Prozent im Jahresmittel wachsen. Im Sommer war das Institut noch von 0,2 Prozentpunkten mehr ausgegangen, es senkte also auch hier den Ausblick ab.

Um die Konjunktur in Schwung zu bringen, fordert Sebastian Dullien vom IMK „eine wirtschaftspolitische Zeitenwende mit umfangreichen und kontinuierlichen Investitionen unter anderem in erneuerbare Energien, Netze, Verkehrsinfrastruktur und Bildung“.

Binnen zehn Jahren seien zusätzliche Investitionen über insgesamt 600 Milliarden Euro nötig. Die Wachstumsinitiative der Bundesregierung enthalte wenig Konkretes.

Auch das IfW, das IW und das DIW haben ihre Prognosen gesenkt

Zuletzt hatte bereits das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel seinen Konjunkturausblick nach unten korrigiert und erwartet für 2024 nun einen Rückgang des BIP um 0,1 Prozent.

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht von einer Stagnation im laufenden Jahr aus, ebenso wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. (afp/dpa/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion