Staatsdefizit leicht gesunken

Ausgaben von 1.011,6 Milliarden Euro, Einnahmen von 973,5 Milliarden Euro – der deutsche Staat hat im 1. Halbjahr ein Finanzierungsdefizit. Nun gibt es Daten aus Wiesbaden dazu.
Titelbild
Das Bundesfinanzministerium in Berlin.Foto: Heiko119/iStock
Epoch Times27. August 2024

Das Finanzierungsdefizit des Staates lag nach vorläufigen Berechnungen im 1. Halbjahr 2024 bei 38,1 Milliarden Euro und damit um 1,3 Milliarden Euro niedriger als im 1. Halbjahr 2023. Das teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit.

Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) in jeweiligen Preisen errechnet sich für das 1. Halbjahr 2024 damit eine Defizitquote von 1,8 Prozent. Aus den Ergebnissen für das 1. Halbjahr ließen sich aber nur begrenzt Rückschlüsse auf das Jahresergebnis ziehen, betonen die Statistiker.

Bund hat größeres Defizit als Länder und Gemeinden

Mit 24,6 Milliarden Euro hatte der Bund im 1. Halbjahr 2024 wie bereits im Vorjahreszeitraum den größten Anteil am gesamtstaatlichen Finanzierungsdefizit. Allerdings reduzierte sich das Finanzierungsdefizit des Bundes deutlich um 17,9 Milliarden Euro.

Dagegen erhöhten sich die Finanzierungsdefizite von Ländern und Gemeinden. Im 1. Halbjahr 2024 betrug das Finanzierungsdefizit der Länder 7,2 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2023: 4,0 Milliarden Euro) und das Finanzierungsdefizit der Gemeinden 6,4 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2023: 2,5 Milliarden Euro).

Die Sozialversicherung verzeichnete im 1. Halbjahr 2024 einen Finanzierungsüberschuss von 0,2 Milliarden Euro, deutlich niedriger als noch im 1. Halbjahr 2023 (9,6 Milliarden Euro).

Zu viele Ausgaben – bei gleichzeitig deutlich mehr Einnahmen

Das Finanzierungsdefizit des Staates im 1. Halbjahr 2024 ergibt sich aus der Differenz zwischen Einnahmen in Höhe von 973,5 Milliarden Euro und Ausgaben in Höhe von 1.011,6 Milliarden Euro. Die Einnahmen stiegen im 1. Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,7 Prozent. Der Ausgabenzuwachs war mit 4,4 Prozent etwas niedriger.

Die Steuereinnahmen des Staates erhöhten sich im 1. Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum insgesamt um 3,6 Prozent. Bei der Mehrwertsteuer wurde ein Zuwachs von 2,5 Prozent verzeichnet, die Einnahmen aus Einkommensteuern stiegen um 4,1 Prozent.

Aufgrund eines weiterhin robusten Arbeitsmarkts, deutlichen Lohnsteigerungen, der Anhebung der Beitragsbemessungsgrenzen und der Erhöhung der Beitragssätze zur gesetzlichen Pflegeversicherung ab Juli 2023 waren die Sozialbeiträge im 1. Halbjahr 2024 um 6,8 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum.

Die Zinseinnahmen des Staates stiegen im 1. Halbjahr 2024 gegenüber dem 1. Halbjahr 2023 um 19,3 Prozent. Höhere Einnahmen aus der LKW-Maut aufgrund des im Dezember 2023 eingeführten CO2-Zuschlags trugen ebenfalls zum Anstieg der Einnahmen des Staates bei.

Subventionen nahmen ab, Sozialleistungen stiegen

Die Ende des Jahres 2023 ausgelaufenen Energiepreisbremsen trugen im 1. Halbjahr 2024 wesentlich zu einem Rückgang der Subventionen um 39,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bei. Dagegen waren die monetären Sozialleistungen des Staates im 1. Halbjahr 2024 um 6,7 Prozent höher als im 1. Halbjahr 2023.

Die Zinsausgaben des Staates stiegen im 1. Halbjahr 2024 gegenüber dem 1. Halbjahr 2023 um 31,9 Prozent. Auch die Bruttoinvestitionen des Staates erhöhten sich deutlich um 9,8 Prozent, so das Statistische Bundesamt. (dts/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion