NATO-Stützpunkt: Sicherheitsstufe wieder gesenkt – Was war die Ursache für den Alarm?

Knapp einen Tag lang galt auf dem NATO-Fliegerhorst Geilenkirchen bei Aachen die zweithöchste Sicherheitsstufe des Bündnisses. Aus Sicherheitskreisen gibt es nun Hinweise auf die mögliche Bedrohung.
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Der Eingang zur Militärbasis des NATO Airborne Warning and Control System (AWACS) auf dem NATO-Fliegerhorst Geilenkirchen am 23. August 2024. Es war das zweite Mal in diesem Monat, dass der Luftwaffenstützpunkt seine Gefahrenstufe aufgrund einer potenziellen Bedrohung angehoben hatte.Foto: Sascha Schuermann/Getty Images
Epoch Times26. August 2024

Hinter der vorübergehenden Anhebung der Sicherheitsstufe auf dem NATO-Luftwaffenstützpunkt Geilenkirchen bei Aachen steckten Geheimdiensterkenntnisse zu einer möglichen Bedrohung durch einen russischen Sabotageakt.

Es habe einen ernstzunehmenden Hinweis eines ausländischen Nachrichtendienstes „auf Vorbereitungshandlungen für einen wahrscheinlich russischen Sabotageakt gegen den NATO-Stützpunkt durch Einsatz einer Drohne“ gegeben, erfuhr dpa aus deutschen Sicherheitskreisen.

Sicherheitsstufe Charlie

Vergangene Woche hatte wegen einer möglichen Bedrohung auf dem NATO-Stützpunkt in Nordrhein-Westfalen knapp 24 Stunden lang die zweithöchste Sicherheitsstufe gegolten.

Nachdem nichts passiert war, wurden die Sicherheitsvorkehrungen am Freitagnachmittag wieder auf den Level zurückgefahren, der vorher gegolten hatte, der sogenannte Level Bravo+. Es habe sich um eine Vorsichtsmaßnahme gehandelt, um das potenzielle Risiko für das Personal zu minimieren, erklärte ein Sprecher.

Zuvor waren wegen des Geheimdiensthinweises alle nicht unbedingt benötigten Mitarbeiter nach Hause geschickt worden. Der Flugverkehr wurde den Angaben zufolge aber nicht unterbrochen, sondern lief normal.

Die zweithöchste Sicherheitsstufe Charlie bedeutet im NATO-Jargon, dass ein Zwischenfall eingetreten ist oder Erkenntnisse vorliegen, dass irgendeine Form von terroristischer Aktion gegen das Bündnis wahrscheinlich ist.

Alarmbereitschaft wegen Terrorgefahr

In Geilenkirchen sind Spezialflugzeuge stationiert, die derzeit vor allem zur Überwachung des Luftraumes im östlichen Bündnisgebiet eingesetzt werden. Sie sind mit ihrem pilzförmigen Radaraufbau in der Lage, andere Luftfahrzeuge in mehr als 400 Kilometern Entfernung zu orten und zu identifizieren. Am NATO-Flugplatz arbeiten nach Worten des Sprechers etwa 1.600 Menschen.

Awacs haben eine Reichweite von 9.250 Kilometern und können andere Luftfahrzeuge in mehr als 400 Kilometern Entfernung orten. (

Awacs haben eine Reichweite von 9.250 Kilometern und können andere Luftfahrzeuge in mehr als 400 Kilometern Entfernung orten. ( Foto: Christoph Reichwein/dpa

Bereits im Juli herrschte auf US-Militärstützpunkten in Deutschland und anderen europäischen Ländern Medienberichten zufolge erhöhte Alarmbereitschaft wegen Terrorgefahr.

Das Pentagon habe auf den Stützpunkten die zweithöchste Sicherheitsstufe Charlie ausgerufen, berichtete der US-Sender CNN damals unter Berufung auf zwei nicht namentliche genannte Regierungsvertreter. Unklar blieb die Art der angeblichen Bedrohung.

Im NATO-Hauptquartier in Brüssel hatte man sich vergangene Woche ebenso wie auf dem Luftwaffenstützpunkt bedeckt dazu gehalten, welche Gefahr dem Flugplatz gedroht haben könnte. Spekulationen zu Drohnen-Überflügen wies ein Stützpunkt-Sprecher als „absurd“ zurück. „Hier ist nichts drübergeflogen“, sagte er.

Sabotage in Kasernen befürchtet

Vor kurzem waren auch an mehreren Bundeswehrstandorten Sabotagefälle befürchtet worden. Nach der Überprüfung wurde Entwarnung gegeben. So ermittelten Polizei und Staatsschutz nach einem Sicherheitsvorfall am Wasserwerk der Luftwaffenkaserne Köln-Wahn wegen des Verdachts, das Trinkwasser könnte verunreinigt worden sein.

Auch in Geilenkirchen waren verdächtige Beobachtungen gemacht worden. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen wurde zwischenzeitlich jemand im Umfeld des Flughafens für Befragungen in Gewahrsam genommen, der Verdacht gegen die Person habe sich aber nicht erhärtet. (dpa/red)



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