Die meisten Messerattacken gibt es an Bahnhöfen in Hannover, Frankfurt und Hamburg

Ein Bilanz der Bundespolizei bescheinigt drei Bahnhöfen die meisten Messer-Straftaten seit Januar 2023. CDU-Generalsekretär Linnemann forderte mehr Einsatz für die Sicherheit. Er sagt: „Deutsche Bahnhöfe werden zunehmend zu Hotspots für Waffengewalt“.
Titelbild
Polizei vor dem Hauptbahnhof in München.Foto: Matthias Balk/dpa/dpa
Epoch Times18. August 2024

In einer Bilanz der Bundespolizei zu Messer-Straftaten an deutschen Hauptbahnhöfen liegen Hannover, Frankfurt am Main und Hamburg einem Zeitungsbericht zufolge an der Spitze.

Laut „Bild am Sonntag“ hat die Bundespolizei von Januar 2023 bis Juni 2024 alle Fälle ausgewertet, bei denen ein Messer mitgeführt oder eingesetzt wurde.

Insgesamt registrierte die sie demnach 1012 Messer-Delikte an deutschen Bahnhöfen, die meisten in Hannover (46), Frankfurt (44) und Hamburg (42).

Erfasst wurden dem Bericht zufolge auch Messer-Vorfälle in Zügen: 2023 waren es 196, in diesem Jahr bis Juni 84 Fälle.

Bundespolizei meldet von Januar bis Juli 430 Fälle

Im ersten Halbjahr kam es nach Angaben der Bundespolizei zu 430 solchen Fällen – im Vergleich zu 777 Fällen im gesamten Jahr 2023.

Von den Tätern, die ermittelt werden konnten, hat der Bundespolizei zufolge die Hälfte keinen deutschen Pass. 129 seien in der Statistik als „nichtdeutsch“ geführt worden, 121 als „deutsch“, hieß es.

Die meisten nichtdeutschen Täter kamen demnach aus Afghanistan, Algerien, Marokko sowie Polen, Syrien und der Türkei. Für Bahnhöfe wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 467 Fälle von Messergewalt registriert.

Linnemann: „Hotspots für Waffengewalt“

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann forderte an Bahnhöfen Verbotszonen für Waffen und anlasslose Gepäck- und Taschenkontrollen durch die Bundespolizei.

„Deutsche Bahnhöfe werden zunehmend zu Hotspots für Waffengewalt“, sagte Linnemann der Zeitung. „Doch anstatt umgehend die Grundlage dafür zu schaffen, dass der öffentliche Raum wieder sicher wird, tourt Frau Faeser medienwirksam mit einer Sicherheitstour durchs Land.“

„Wir brauchen jetzt keine Symbolpolitik, sondern eine hart durchgreifende Innenministerin“, sagte Linnemann weiter. „Dort, wo Experten Hotspots für Waffengewalt ausgemacht haben, müssen klare Regeln und Verbotszonen her.“

Unterstützung gibt es dazu vom Vorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Andreas Roßkopf: „Messerverbote prinzipiell an Bahnhöfen umzusetzen, ist eine sinnvolle Maßnahme“, sagte er der Zeitung.

„Tatsächlich müssten hier aber auch gesetzliche Änderungen vollzogen werden, sodass die Bundespolizei dies auch überwachen kann. Momentan sind keine anlasslosen Kontrollen möglich.“

Faeser: Waffenrecht verschärfen

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte bereits angekündigt, das Waffenrecht verschärfen zu wollen. Sie plant auch eine Ausweitung von Messerverboten.

In Deutschland sind Erwerb und Besitz bestimmter Messer wie Butterfly-Messer bereits verboten. Ein Verstoß kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden.

Laut Innenministerium dürfen zudem Messer mit einhändig feststellbarer Klinge, sogenannte Einhandmesser, sowie feststehende Messer mit einer Klingenlänge von über zwölf Zentimeter nicht außerhalb der eigenen Wohnung oder des eigenen Grundstücks mitgeführt werden. Verstöße können zu einer Geldstrafe führen. (afp/red)

 



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