Zwei von drei Mordfällen in Südafrika werden nicht aufgeklärt

Die Polizei in Südafrika hat eine „auffallend hohe“ Zahl von unaufgeklärten Fällen. Es fehlen Beweise und Indizien.
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Anhänger der Partei uMkhonto we Sizwe Party versammelten sich am 26. Juni 2024 vor dem Obersten Gerichtshof in Pietermaritzburg. Der Protest richtet sich gegen die Unabhängige Wahlkommission Südafrikas, die beschuldigt wird, die Ergebnisse der Wahlen vom 29. Mai 2024 gefälscht zu haben.Foto: Rajesh Jantilal/AFP via Getty Images
Epoch Times11. August 2024

Rund zwei Drittel aller Mordfälle in Südafrika werden wegen fehlender Beweise oder Indizien nicht aufgeklärt. Das geht aus offiziellen Zahlen hervor, die am Sonntag von der Partei Demokratische Allianz (DA) veröffentlicht wurden.

Demnach legte die Polizei von insgesamt knapp 115.000 Mordfällen zwischen dem Geschäftsjahr 2018-2019 und Dezember 2023 mehr als 76.000 Mordfälle unaufgeklärt zu den Akten.

Zu wenig Ausbildung, fehlende Finanzierung

Diese Zahl sei „auffallend hoch“, sagte die DA-Abgeordnete Lisa Schickerling. Sie sei teilweise auf einen Mangel an ausreichend ausgebildeten Kommissaren zurückzuführen, was wiederum an einer fehlenden Finanzierung liege.

„Die Arbeitsbelastung der Polizisten ist unglaublich hoch. Die meisten haben zwischen 350 und 500 Akten“, sagte Schickerling, stellvertretende Sprecherin der DA für Polizeiangelegenheiten, der Nachrichtenagentur AFP.

Neben den Mordfällen blieben auch mehr als 61.000 Fälle von Vergewaltigungen und 9.000 Entführungsfälle in diesem Zeitraum unaufgeklärt.

Das besagten die Daten, welche die DA-Abgeordneten auf Anfrage vom Polizeiministerium erhielten. „Dies ist ein schändlicher Zustand, der dringendes Handeln verlangt“, sagte Schickerling.

Fast täglich 84 Mordfälle

Südafrika hat eine der höchsten Kriminalitätsraten der Welt: Zwischen Oktober und Dezember 2023 wurden täglich im Durchschnitt fast 84 Mordfälle gezählt.

Die DA war lange Zeit die größte Oppositionspartei in Südafrika. Nun ist sie Mitglied der Koalitionsregierung unter Führung des Afrikanischen Nationalkongresses, der bei der Parlamentswahl im Mai erstmals seit dem Ende der Apartheid die absolute Mehrheit verloren hatte. (afp/rde)



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