Lindner: Jüngste Börsenturbulenzen „keine systemische Krise“
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat nach den jüngsten Börsenturbulenzen zur Gelassenheit geraten. „Die aktuelle Situation ist keine systemische Krise“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe nach Angaben vom Sonntag. Die Politik hätte aber auch für diesen Fall „alle Instrumente“, um darauf zu reagieren.
Schwankungen und Einbrüche gebe es immer, allerdings hätten die Märkte immer irgendwann wieder ins Plus gedreht, betonte Lindner.
Indexfonds und Immobilie
„An der Börse gilt, dass man langen Atem und starke Nerven haben muss.“ Lindners FDP hat im Zuge der Rentenreform die Aktienrente durchgesetzt, durch die ein Teil der Zahlungen der Altersbezüge künftig über Anlagen am Kapitalmarkt erwirtschaftet werden soll.
In der vergangenen Börsenwoche hatte die Nervosität an den Märkten zugenommen, der japanische Nikkei 225 hatte mit einem Minus von mehr als zwölf Prozent den höchsten Tagesverlust seit 37 Jahren eingefahren, die Verluste im Laufe der Woche aber auch wieder aufgeholt.
Angesprochen auf seine eigene Geldanlage sagte Lindner mit Blick auf die Compliance-Regeln seines Ministeriums: „Für mich ist die Investition in Einzelaktien oder andere spezielle Anlageformen ausgeschlossen. Deshalb sind meine Instrumente der passiv gemanagte Indexfonds und die Immobilie.“
Für die Stationierung
Lindner verteidigt auch die geplante Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland. Er plädiert dafür, die Partnerschaft mit den USA zu verstärken.
„Deutschland befindet sich seit Jahren in der Reichweite von nuklear bestückbaren Raketen Russlands“, sagt Bundesfinanzminister Christian Lindner den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
„Deshalb ist es für uns von überragender Bedeutung, dass wir ein Gleichgewicht der Abschreckung herstellen.“ Die geplante Stationierung von Mittelstreckenraketen sei ein wichtiger Beitrag dazu.
Lindner rief dazu auf, unabhängig vom Ausgang der US-Präsidentschaftswahl „viel größere diplomatische Anstrengungen auf die USA“ zu verwenden.
Engagement der USA in Europa
„Ich finde mich nicht damit ab, dass die transatlantische Partnerschaft schwächer wird“, sagte er. „Wir werden auch bei schwierigen Gesprächspartnern alles daransetzen müssen, die USA davon zu überzeugen, dass Engagement in Europa in ihrem eigenen Interesse ist.“
Der jüngste Austausch von Gefangenen mit Russland wäre für die USA allein nicht möglich gewesen, so Lindner. „Den Wert dieser Verbündeten muss man in Washington immer wieder neu erklären.“
Lindner verwies zugleich auf die Steigerung der deutschen Verteidigungsausgaben. Der Wehretat steige „noch einmal an, während andere Etats reduziert werden“, sagte er.
Alle Wünsche, die Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) „fachlich belegen konnte, wurde ihm auch zugebilligt“, sagte der Finanzminister. „Wir haben uns zudem dazu verpflichtet, auf Dauer mindestens zwei Prozent unserer Wirtschaftsleistung für die äußere Sicherheit bereitzustellen.“ (dts/red)
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