Kampf gegen Waldbrand in Kalifornien erneut durch Wind und Hitze erschwert
Im seit Tagen andauernden Kampf gegen eines der größten Feuer in der Geschichte des US-Bundesstaates Kalifornien haben Wind und hohe Temperaturen den Löscheinsatz erschwert. Feuerwehr-Einsatzleiter Mark Brunton sprach am Sonntag (Ortszeit) von einer „erhöhten Feueraktivität“ des sogenannten Park Fire. Auch im US-Bundesstaat Oregon und in Kanada hatte die Feuerwehr weiter mit riesigen Waldbränden zu kämpfen.
Das „Park Fire“ ist der siebtgrößte Waldbrand in Kalifornien, der je registriert wurde. Billy See von der kalifornischen Brandschutzbehörde Cal Fire teilte mit, dass „verstärkte Winde in den oberen Canyons“ die Lage erschwerten. Bis Sonntagnachmittag (Ortszeit) hatten die Flammen nach seinen Angaben mehr als 144.500 Hektar Land zerstört.
Am Samstag hatte die Feuerwehr leichte Fortschritte im Kampf gegen die Flammen gemeldet. Demnach waren zwölf Prozent des Brandes unter Kontrolle. Am Sonntag nahmen Wind und Hitze aber wieder zu und trugen zur weiteren Ausbreitung des „Park Fire“ bei.
Noch keine Todesopfer
Bisher wurden laut See keine Todesopfer gemeldet. 67 Gebäude seien beschädigt oder zerstört worden, erklärte der Cal-Fire-Vertreter.
Wegen des Waldbrands mussten bisher rund 4.200 Menschen im Verwaltungsbezirk Butte County ihre Häuser verlassen. Die Flammen betreffen bisher vor allem eine größtenteils unbewohnte, bergige Gegend rund 145 Kilometer nördlich der kalifornischen Hauptstadt Sacramento.
Einsatzleiter Brunton sprach von herausfordernden Bedingungen für die Feuerwehrleute, darunter das felsige Gelände. „Wir beginnen, eine erhöhte Feueraktivität zu beobachten“, sagte er. Rund 4.000 Feuerwehrleute kämpften gegen das Feuer, unterstützt von Flugzeugen und Planierraupen.
Das „Park Fire“ hatte sich am Mittwoch nahe Chico in Butte County entzündet. Innerhalb von Stunden zerstörten die Flammen dort und im benachbarten Tehama County eine riesige Fläche. Am Donnerstag nahm die Polizei einen 42-jährigen Verdächtigen fest, der ein brennendes Auto in eine Schlucht geschoben und so das Feuer entfacht haben soll.
In der Nähe des Brandes von 2018
Chico liegt nur etwa 24 Kilometer von der Stadt Paradise entfernt, die im Jahr 2018 von einem verheerenden Feuer verwüstet worden war. Das Flammeninferno mit 85 Toten ging als Brand mit der höchsten Anzahl von Todesopfern in die Geschichte Kaliforniens ein.
Nun erlebt Kalifornien einen frühen Start in eine womöglich besonders heftige Waldbrandsaison. Experten sehen den Klimawandel als Ursache für extremere Wetterbedingungen, die wiederum zu häufigeren und heftigeren Waldbränden führen.
Brände auch in Oregon und Kanada
Auch andere Teile von Nordamerika leiden derzeit unter Waldbränden. In Oregon hat das sogenannte Durkee Fire bereits fast 290.000 Hektar niedergebrannt, nachdem es Anfang des Monats nach einem Blitzeinschlag ausgebrochen war. Mittlerweile sei das Feuer etwa zur Hälfte eingedämmt, teilte die für die Bekämpfung von Waldbränden zuständige Behörde des Bundesstaates am Sonntag mit.
In Kanada meldeten die Behörden, dass die verheerenden Waldbrände rund um die im gleichnamigen Nationalpark gelegene Stadt Jasper mittlerweile unter Kontrolle seien. Die Brände, die am vergangenen Montag von Blitzeinschlägen ausgelöst worden waren, sind die folgenschwersten im Jasper-Nationalpark seit einem Jahrhundert. 32.000 Hektar wurden zerstört.
In der 25.000-Einwohner-Stadt Jasper brannten rund 30 Prozent der Gebäude nieder. Alle Einwohner sowie in Jasper untergebrachte Touristen waren aus der Stadt evakuiert worden. Bis auf Weiteres darf kein Einwohner dorthin zurückkehren. Die Regierungsbehörde Parks Canada, welche die Nationalparks des Landes verwaltet, erklärte, dies sei erst dann möglich, wenn die Brandgefahr „erheblich verringert“ worden sei.
Jasper liegt in der Provinz Alberta. Dort waren nach Angaben der Nationalparkbehörde vom Sonntag weiterhin 135 Brandherde aktiv, rund ein Viertel davon sei nicht unter Kontrolle. In British Columbia musste die Ortschaft Slocan mit 600 Einwohnern evakuiert werden. (afp)
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