Pariser Bürgermeisterin schwimmt in der Seine: „Wir haben es geschafft“

In einem kurzärmeligen Neopren-Anzug ist sie unter dem Applaus zahlreicher Zuschauer in die Seine gestiegen: Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo demonstrierte, dass die Anstrengungen, um den Fluss zu säubern, erfolgreich waren.
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Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo klettert nach dem Schwimmen in der Seine am 17. Juli 2024 wieder auf die Leiter. Sie wollte demonstrieren, dass der Fluss sauber genug ist, um die Schwimmwettkämpfe bei den Olympischen Spielen Ende des Monats hier auszutragen.Foto: Joel Saget/POOL/AFP via Getty Images
Epoch Times17. Juli 2024

In einem kurzärmeligen Neopren-Anzug ist sie unter dem Applaus zahlreicher Zuschauer in die Seine gestiegen: Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo demonstrierte am Mittwoch, dass die langjährigen Anstrengungen, den Fluss bis zum Beginn der Olympischen Sommerspiele zu säubern, erfolgreich waren. „Es schien unmöglich – bis wir es getan haben. Wir haben es geschafft“, sagte sie voller Stolz, nachdem sie wieder aus dem Wasser kam.

100 Meter Kraul

Hidalgo war von einem Steg über eine Leiter ins Wasser gestiegen, mit Schwimmbrille, ohne Badekappe. Gemeinsam mit Tony Estanguet, dem Chef des Organisationskomitees der Olympischen Spiele, legte sie eine Strecke von etwa 100 Metern durch das grünlich schimmernde Flusswasser kraulend zurück – bei etwa 20 Grad und Sonnenschein.

„Es ist kühl, aber nicht zu kalt“, sagte sie. Sie denke an ihren Amtsvorgänger Jacques Chirac, der schon 1988 davon träumte, die Seine zu säubern, so dass die Pariser wieder darin schwimmen könnten.

Am Flussufer und auf einer Brücke hatten sich zahlreiche Zuschauer versammelt, die das morgendliche Bad der Bürgermeisterin mit Beifall bedachten. Hidalgo hatte zum Jungfernbad in der Seine auch Präsident Emmanuel Macron eingeladen – der zwar grundsätzlich zugesagt hatte, ohne sich aber auf einen Termin festzulegen.

Hohe Investitionen in die Abwasserreinigung

Die Bürgermeisterin hat die Seine zum Angelpunkt der Pariser Olympia-Bewerbung gemacht: Mehrere Schwimmwettbewerbe sollen in dem mitten durch die Stadt fließenden Fluss ausgetragen werden. Zudem findet die Eröffnungsfeier am 26. Juli auf Booten auf der Seine statt.

In den vergangenen Jahren investierte der Staat etwa 1,4 Milliarden Euro, um die Seine zu säubern. Dafür mussten zahlreiche Haushalte an die Kanalisation angeschlossen werden, die ihr Abwasser zuvor direkt in die Seine und ihre Nebenflüsse geleitet hatten. Zudem wurde in Paris ein riesiges Überlaufbecken gebaut, damit bei starkem Regen die Kanalisation nicht mehr wie bislang in die Seine flutete.

Wenn es nicht viel regnet, kann geschwommen werden

Wegen des regenreichen Frühsommers blieben die Wasserproben bis vor kurzem noch über den Schwellenwerten, etwa bei den Fäkalien-Bakterien E.Coli. In Online-Diensten kursierten zahlreiche bissigen Kommentare zur Seine, der „Toilette von Paris“. Wenige Tage vor der Eröffnung der Olympischen Spiele waren die Proben schließlich unbedenklich.

Die französische Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra stieg bereits am vergangenen Samstag in den Fluss, um zu demonstrieren, dass das Wasser sauber sei.

Am 30. und 31. Juli soll der erste Olympische Wettbewerb in der Seine stattfinden: die Schwimmstrecke des Triathlon. Am 8. und 9. August ist das Marathonschwimmen in der Seine geplant, daran nimmt auch die deutsche Schwimmerin Leonie Beck teil.

Bereits bei den Sommerspielen im Jahr 1900 fanden die Schwimmwettbewerbe in dem Pariser Fluss statt, allerdings etwas westlich stadtauswärts. Damals nahmen 76 ausschließlich männliche Sportler teil, unter anderem an einem Hindernisschwimmen, welches das deutsche Team gewann.

Damals gab es in Paris mehrere schwimmende Badeanstalten, die mit Wasser aus der Seine gespeist wurden. Seit 1923 ist in Paris das Baden in der Seine allerdings grundsätzlich verboten. Die Präfektur begründete dies mit der Verschmutzung und den Gefahren durch die Schifffahrt. Im kommenden Sommer soll das Baden in der Seine an mehreren Stellen jedoch für alle möglich sein. (afp/red)



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