Erdrutsch und weiter Unwettergefahr in der Schweiz

Regen ohne Ende in Schweizer Regionen: Im Tessin ist ein Tal nach einem Erdrutsch von der Außenwelt abgeschnitten. Nicht alle Menschen wollen die Gefahrenzonen verlassen.
Vor dem Wochenende wurde einige Menschen aus Gefahrenzonen in Sicherheit gebracht.
Vor dem Wochenende wurde einige Menschen aus Gefahrenzonen in Sicherheit gebracht.Foto: Elia Bianchi/KEYSTONE/TI-PRESS/dpa
Epoch Times7. Juli 2024

In den Schweizer Ferienkantonen Graubünden und Tessin hat es das dritte Wochenende in Folge heftig geregnet. Im Südtessin wurde die Zufahrtsstraße zum Tal Valle di Muggio durch einen Erdrutsch verschüttet, wie die Feuerwehr Mendrisio berichtete. Sie hat keine Informationen über Vermisste oder Verletzte. In dem Tal unweit der italienischen Grenze liegen neun kleine Dörfer.

Für das Tessin und Graubünden gilt bis heute Abend Gefahrenstufe drei von fünf. Behörden rufen die Menschen auf, sich von Gewässern und steilen Hängen fernzuhalten und nicht in Tiefgeschosse zu gehen, die bei Überschwemmungen schnell volllaufen könnten.

Vor einer Woche waren bei Erdrutschen und Überflutungen durch angestaute Bergflüsse allein in der Region Maggiatal im Tessin sechs Menschen umgekommen, darunter drei Frauen aus Baden-Württemberg. Vor zwei Wochen waren im Misoxtal in Graubünden vier Menschen von Wassermassen fortgerissen worden. Nur eine konnte lebend geborgen werden.

Im Südtessin an der Grenze zu Italien fielen 110 Millimeter Regen in 24 Stunden, davon 48 Millimeter innerhalb von zwei Stunden, wie der Wetterdienst MeteoSchweiz berichtete. Erst heute Abend soll der Regen nachlassen. Auch in Graubünden regnete es heftig.

Menschen mit Hubschrauber in Sicherheit gebracht

In der Region des Maggiatals haben Rettungskräfte vor dem neuen Regen neun Menschen mit Hubschraubern vorsichtshalber in Sicherheit gebracht.

Andere zogen vorübergehend zu Verwandten und Freunden, bevor die Zugangsstraßen ins abgelegene Bavonatal geschlossen wurden. Nach Angaben der Behörden wollten einige Menschen ihre Häuser allerdings nicht verlassen, obwohl sie in Gefahrenzonen für Erdrutsche lagen.

In Graubünden hielt die gerade erst einspurig wieder eröffnete Nord-Süd-Autobahn A13 dem Regen stand. Wassermassen hatten vor zwei Wochen einen Teil der Fahrbahn unterspült und fortgerissen. Das Bundesamt für Straßen hat die auch für den Ferienverkehr wichtige Verbindung im Rekordtempo einspurig wieder aufgebaut und freigegeben.

Im Tessin war am vergangenen Wochenende durch Unwetter die Autobrücke zwischen Visletto und Cevio teils eingestürzt. Mehrere Dörfer im Maggiatal können deshalb per Auto nicht mehr erreicht werden.



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