Bis zu acht Wochen Wartezeit: Städtetag beklagt Lieferprobleme bei Reisepässen

Die Bundesdruckerei hat lange Lieferzeiten, gerade zur Urlaubszeit. Der Städtetag bemängelt, dass die städtischen Mitarbeiter den Ärger der Betroffenen abbekommen – obwohl es nicht ihr Fehler ist.
Ab heute gilt in Deutschland ein neues Staatsangehörigkeitsgesetz.
Lieferschwierigkeiten bei der Bundesdruckerei führen zu langen Wartezeiten.Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa
Epoch Times7. Juli 2024

Zum Beginn der Sommerurlaubszeit gibt es offenbar massive Lieferprobleme bei Reisepässen, die zu deutlich längeren Wartezeiten führen können.

„In den Pass- und Ausweisstellen der Städte rumort es“, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy den Zeitungen des „RedaktionsNetzwerks Deutschland“ vom Sonntag.

Derzeit könne es „bis zu acht Wochen dauern, bis die Reisepässe geliefert werden – normalerweise sind es nur etwa zwei Wochen“, sagte Dedy. Der Grund dafür seien Lieferschwierigkeiten bei der Bundesdruckerei.

„Das Lieferproblem liegt in der Bundesdruckerei, die berechtigte Kritik der Antragsteller bekommen aber die städtischen Mitarbeiter ab“, beklagte Dedy.

Bis 170 Euro Kosten

Viele Betroffene stellten aus Angst, den Reisepass nicht rechtzeitig vor dem Urlaub zu erhalten, nach dem ersten Antrag einen zweiten, teureren Antrag auf Express-Lieferung.

Damit zahlten diese de facto für die Probleme der Bundesdruckerei. „Das ist kaum vermittelbar und schon gar nicht bürgerfreundlich“, betonte Dedy.

Für beide Anträge zusammen würden rund 170 Euro fällig, beklagte Dedy. Er forderte das zuständige Bundesinnenministerium auf, dafür zu sorgen, dass die Kosten für den ersten Antrag erstattet werden.

Zudem müsse die Bundesdruckerei dafür sorgen, dass der Auftrag für den ersten Reisepass storniert werde, wenn ein zweiter Reisepass per Expressbearbeitung bestellt werde, mahnte Dedy.

Rekordbestellzahlen

Auf dpa-Anfrage heißt es dazu aus dem Bundesinnenministerium: „Seit März übersteigen die Produktionszeiten die vertragliche Lieferzeit von 12 Werktagen und haben aktuell durchschnittlich 21,8 Werktage erreicht.“

Seit Anfang 2024 seien die Antragszahlen vor allem für Reisepässe außergewöhnlich deutlich gestiegen, sagte eine Ministeriumssprecherin. „Binnen vier Wochen wurden erstmals in der Geschichte der Bundesdruckerei GmbH weit über 600.000 Reisepässe bestellt, bis in den Mai hinein wurden immer neue Tagesrekorde des täglichen Bestelleingangs aufgestellt.“

Die Bundesdruckerei werde ihre Produktionskapazitäten durch den Ankauf neuer Produktionsmaschinen weiter erhöhen. Die Beschaffungsmaßnahmen dazu seien eingeleitet. „Bei Express-Bestellungen liegt der Reisepass weiterhin nach drei Tagen abholbereit in der Behörde.“

Bürger könnten für Reisen in die meisten Staaten ad-hoc auch einen vorläufigen Reisepass ausgestellt bekommen, um ihre Reise nicht verschieben zu müssen. Nach der Rückkehr werde der vorläufige Pass dann zurückgegeben, sobald der reguläre Reisepass vorliege.

In fünf Bundesländern haben die Sommerferien bereits begonnen. An diesem Wochenende startete das größte Bundesland Nordrhein-Westfalen in die schulfreie Zeit. (afp/red)



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