Vatikan schließt Papst-Kritiker Vigano aus katholischer Kirche aus

2018 forderte der italienische Erzbischof Vigano den Rücktritt von Papst Franziskus – jetzt folgt die Konsequenz.
Papst Franziskus hat in seiner Weihnachtsbotschaft zu einem sofortigen Frieden im Gaza-Krieg aufgerufen.
Papst Franziskus.Foto: Gregorio Borgia/AP
Epoch Times5. Juli 2024

Der italienische Erzbischof Carlo Maria Vigano ist nach jahrelanger scharfer Auseinandersetzung mit Papst Franziskus exkommuniziert worden. Der Ausschluss des 83-jährigen Vigano erfolge wegen dessen „Weigerung, den Pontifex anzuerkennen und sich ihm unterzuordnen“, erklärte das vatikanische Dikasterium der Glaubenslehre am Freitag.

Die Entscheidung könnte zu Verwerfungen in Kreisen der katholischen Kirche führen, in denen das Pontifikat Franziskus‘ kritisch beäugt wird.

Zur Begründung des Ausschlusses Viganos erklärte das Dikasterium, das bis 2022 den Namen Glaubenskongregation getragen hatte, von dem Erzbischof seien „öffentliche Äußerungen wohlbekannt, die die Ablehnung (…) der Gemeinschaft mit den ihm unterstellten Mitgliedern der Kirche und der Legitimität und lehramtlichen Autorität des Zweiten Vatikanischen Ökumenischen Konzils zeigen“.

Vigano war im Juni wegen des Verdachts des Schismas, der Leugnung der Legitimität des Papstes und der Ablehnung des Zweiten Vatikanischen Konzils angeklagt worden. Vigano hatte daraufhin erklärt, er betrachte die Anklage als „Ehre“.

Vigano, der von 2011 bis 2016 den Vatikan als apostolischer Nuntius in Washington vertreten hatte, hatte 2018 Papst Franziskus zum Rücktritt aufgefordert, da dieser Missbrauchsvorwürfe gegen den damaligen US-Kardinal Theodore McCarrick fünf Jahre lang ignoriert und Strafmaßnahmen aufgehoben habe.

Vigano war im Jahr 2018 bereits von einem italienischen Gericht dazu verurteilt worden, 1,8 Millionen Euro an seinen behinderten Bruder zu zahlen, den er beim Erbe seiner Familie betrogen haben soll. (afp/dl)



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