Grüner Hamburger Bunker für alle offen
Panoramablick über Hamburg, viel Grün und vielfältige Gastronomie-Angebote: Der umgestaltete Hochbunker St. Pauli ist nun für alle Besucherinnen und Besucher offen. „Punkt 9:00 Uhr wurde das Drehkreuz geöffnet und die Menschen strömten nach oben“, sagte eine Sprecherin am Freitagmittag. Viele liefen den sogenannten Bergpfad hoch und besuchten die Cafés. „Jetzt ist Leben in der Bude.“
Aus Sicherheitsgründen wird es eine Begrenzung der Besucherzahlen geben, wie die Verantwortlichen mitteilten. „Beim Dachgarten ist die maximale Zahl 900 zur gleichen Zeit.“ Das werde kontrolliert. Unterschiedliche Sommer- und Winteröffnungszeiten sind geplant. In den warmen Monaten kann der Dachgarten von 09:00–21:00 Uhr erkundet werden.
Von Zwangsarbeitern errichtet
Der ursprünglich 38 Meter hohe Flakbunker, der 1942 von Zwangsarbeitern errichtet wurde, war um fünf weitere Etagen auf 58 Meter erhöht und üppig begrünt worden.
Der Dachgarten mit 4.700 Pflanzen ist von außen durch luftige Höhen über den sogenannten Bergpfad erreichbar, der teils ebenfalls von vielen Pflanzen, Sträuchern und Bäumen gesäumt ist. Die Dach- und Fassadenbegrünung des Weltkriegsgebäudes gilt als natürliche Klimaanlage.
Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) hatte den umgestalteten Bau bei der offiziellen Eröffnungsfeier am Mittwochabend als „Projekt von weltweiter Strahlkraft“ bezeichnet.
„Ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte wird zu einem freundlichen, hellen, lebendigen Ort“, sagte der Privatinvestor, Bauherr Thomas Matzen. Bei den 2019 begonnen Bauarbeiten war es zu Verzögerungen gekommen.
Rund 60 Millionen Euro sollen die Aufstockung und die Begrünung des Kolosses neben dem Millerntor-Stadion nach Angaben von Ende 2023 gekostet haben.
Show-Küche, Konzerte, Lesungen
In dem neuen Abschnitt hält das Hotel Reverb by Hard Rock nach Angaben der Geschäftsführung 134 Zimmer für seine Gäste bereit. Besucher des Bunkers können in der Bar Karo & Paul auf mehreren Ebenen Getränke, Snacks und Musik genießen.
Auch das Café Constant Grind und das Restaurant La Salsa mit Show-Küche werden Gäste bewirten. Im Rock Shop in einem der ehemaligen Flaktürme gibt es nicht nur zahlreiche Souvenirs zu kaufen, auch Lesungen und kleine Konzerte sind geplant. Eine neue Mehrzweckhalle kann für Sport und kulturelle Veranstaltungen genutzt werden.
Zum Konzept gehört auch ein Gedenk- und Informationsort, der an die Geschichte des Bauwerks erinnert. Der Bunker sollte den Angaben zufolge während des Zweiten Weltkrieges zunächst vor allem der Flugabwehr dienen.
„Quellen belegen, dass bei den Bombardements auf die Stadt Hamburg zeitweise bis zu 25.000 Menschen im Bunker Schutz fanden“, heißt es auf der Internetseite zu dem Gebäude. (dpa)
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