Linke will sich nach Wahldebakel neu aufstellen
Die Führung der Linkspartei hat nach dem Debakel bei der Europawahl einen Neuanfang angekündigt, der mittelfristig auch personelle Konsequenzen nicht ausschließt. Das Wahlergebnis habe gezeigt, dass es der Linken „im Moment an einem klaren Markenkern“ fehle, sagte Parteichef Martin Schirdewan am Montag in Berlin. Dies müsse die Partei nun angehen: Schirdewan sprach dabei von einem „Neubegründungsprozess der Linken“.
Entscheidungen zu programmatischen und womöglich auch zu personellen Fragen sollen mit Blick auf den Parteitag im Oktober fallen, wie Schirdewan sagte. Die Partei werde das Wahlergebnis nun intern „sehr gründlich, sehr ehrlich, auch sehr schonungslos besprechen“, um sich dann für die Bundestagswahl 2025 aufzustellen.
Die Linke hat im Vergleich zur Europawahl 2019 am Sonntag rund eine Million Stimmen verloren. Ihr Ergebnis bei der EU-Wahl halbierte sich damit auf nur noch 2,7 Prozent. Dagegen erreichte die Linken-Abspaltung Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) nur wenige Monate nach der Gründung aus dem Stand 6,2 Prozent. (afp)
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