Designierter COP-Präsident: Aserbaidschan baut Gasförderung und Erneuerbare aus

Aserbaidschan wird im November die UN-Klimakonferenz ausrichten. Der Umweltminister des Landes kündigte an, mehr Erdgas fördern zu wollen, während sie gleichzeitig mehr in erneuerbare Energien investieren.
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Aserbaidschaner feiern am 10. November 2020 in den Straßen von Baku. Armenien und Aserbaidschan haben sich auf ein Abkommen mit Russland geeinigt, um die wochenlangen heftigen Auseinandersetzungen um Berg-Karabach zu beenden.Foto: TOFIK BABAJEW/AFP über Getty Images
Epoch Times8. Juni 2024

Aserbaidschan, das im November die UN-Klimakonferenz (COP 29) ausrichtet, will in den kommenden Jahren mehr Erdgas fördern, aber „parallel“ in erneuerbare Energien investieren.

Das sagte der designierte Präsident der COP 29 in Baku, Aserbaidschans Umweltminister Muchtar Babajew, der Nachrichtenagentur AFP am Rande einer Vorbereitungskonferenz in Bonn. Aserbaidschan werde seine Erdgasproduktion ausbauen, „aber gleichzeitig auch unsere Projekte für erneuerbare Energien vorantreiben“, sagte Babajew in dem Interview.

Sein Land investiere bereits in große Projekte für klimafreundliche Energie, sagte Babajew. Die Steigerung der Gasproduktion und der Ausbau der erneuerbaren Energien werde also „parallel und gleichzeitig“ stattfinden. Babajew verwies in diesem Zusammenhang auch auf die gestiegene Gas-Nachfrage in Europa.

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An Aserbaidschan als Gastgeberland für die COP 29 gibt es wegen der dominierenden Rolle der Öl- und Gasindustrie in dessen Wirtschaft schon länger Kritik. Der designierte COP-Präsident Babajew arbeitete bis 2010 für den staatlichen Energiekonzern SOCAR. Mit den Vereinigten Arabischen Emiraten hatte auch schon im vergangenen Jahr ein großer Öl- und Gasexporteur die UN-Klimakonferenz ausgerichtet.

Knapp ein halbes Jahr vor der COP 29 in Baku begannen am Sitz des UN-Klimasekretariats in Bonn am Montag die vorbereitenden Verhandlungen. Bei den knapp zweiwöchigen Gesprächen der Delegationen aus fast 200 Staaten steht die neue Vorgabe für die internationale Klimafinanzierung im Vordergrund, die ab kommendem Jahr gelten soll.

Bislang gilt die Zusage der reichen Industriestaaten, dass sie die Entwicklungsländer jährlich mit 100 Milliarden Dollar bei Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung unterstützen. (afp)



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