Kurz nach der Wahl: Bürgermeisterin im Westen Mexikos ermordet

Eine neu gewählte Bürgermeisterin in Mexiko wurde getötet. Polizei vermutet den oder die Täter im berüchtigten Kartell Jalisco Nueva Generación. Sie sei bedroht wurden, weil eine Unterwanderung der Polizei durch das Drogenkartell nicht zulassen wollte.
Titelbild
Mexikanische Polizei auf einer Patrouille.Foto: Ceri Breeze / iStock
Epoch Times4. Juni 2024

Keine 24 Stunden nach der Wahl von Claudia Sheinbaum zur neuen Präsidentin Mexikos ist im Westen des Landes am Montag eine Bürgermeisterin getötet worden.

Die Regionalregierung des Bundesstaates Michoacán verurteilte „die Ermordung der Bürgermeisterin von Cotija, Yolanda Sánchez Figueroa“, wie das regionale Innenministerium erklärte. Es sei eine Fahndung eingeleitet worden, um die Verantwortlichen zu fassen.

Die Bürgermeisterin wurde örtlichen Medienberichten zufolge von Bewaffneten in einem Fahrzeug auf offener Straße erschossen.

Unterwanderung der Polizei durch Drogenkartell

Polizeiangaben zufolge könnten die Entführer dem berüchtigten Kartell Jalisco Nueva Generación (CJNG) angehören. Das Kartell soll die Bürgermeisterin bedroht haben, weil sie sich gegen eine Unterwanderung der Polizei ihrer Stadt durch das CJNG wehrte.

Sánchez war im September bereits Opfer einer dreitägigen Entführung gewesen, bei der sie in der Stadt Guadalajara beim Verlassen eines Einkaufszentrums verschleppt wurde. Sie gehörte der konservativen Nationalen Aktionspartei (PAN) an und wurde 2021 zur Bürgermeisterin gewählt.

Wer ist dieses Kartell?

Jalisco Nueva Generación (CJNG) ist eines der mächtigsten und brutalsten Drogenkartelle in Mexiko. CJNG wurde ursprünglich als Ableger des Sinaloa-Kartells gegründet, hat sich aber zu einem der größten Rivalen des einstigen Chefs Joaquín „El Chapo“ Guzmán entwickelt.

Anführer ist Nemesio Oseguera Cervantes alias „El Mencho“, auf den die USA ein Kopfgeld von 10 Millionen Dollar ausgesetzt haben. Das Kartell gilt laut US-Behörden als eine der fünf gefährlichsten transnationalen kriminellen Organisationen der Welt.

CJNG kontrolliert den Schmuggel von geschätzt 5 Tonnen Kokain und 5 Tonnen Methamphetamin pro Monat in die USA. Die Gruppe ist für ihre extreme Brutalität und Gewaltbereitschaft bekannt, wie Massaker, Folter und öffentliche Hinrichtungen. CJNG ist in mindestens 22 der 32 mexikanischen Bundesstaaten aktiv und expandiert stetig.

Trotz einiger Festnahmen von Führungsmitgliedern, wie El Menchos Sohn und Frau, konnten die Operationen des Kartells bisher nicht entscheidend geschwächt werden. Das CJNG hat sich in den letzten Jahren zur dominierenden Macht im mexikanischen Drogenhandel entwickelt und stellt eine enorme Bedrohung für die öffentliche Sicherheit dar

Wahlsieg für Sheinbaum

In Mexiko ist am Sonntag die linksgerichtete frühere Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, Sheinbaum, zum Staatsoberhaupt gewählt worden. Damit steht erstmals eine Frau an der Spitze des lateinamerikanischen Landes.

Sheinbaum profitierte im Wahlkampf auch von der Popularität des scheidenden Staatschefs Andrés Manuel López Obrador, der die Linke 2018 in Mexiko an die Macht gebracht hatte. (afp/red)



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