Provokation vor Taipeh: 45 chinesische Flugzeuge nahe Taiwan gesichtet

Am 20. Mai wird der neue Präsident Taiwans, der china-kritische Politiker Lai Ching-te, vereidigt. Seit seiner Wahl ist die Beziehung zwischen Peking und Taipeh besonders angespannt. Die Provokationen von Seiten Pekings reißen nicht ab.
Ein chinesisches Militärflugzeug der chinesischen Volksbefreiungsarmee während einer Militärübung (Archiv).
Ein chinesisches Militärflugzeug der chinesischen Volksbefreiungsarmee während einer Militärübung.Foto: Xinhua/AP/dpa
Epoch Times15. Mai 2024

Taiwan hat nach eigenen Angaben 45 chinesische Flugzeuge nahe der selbstverwalteten Insel gesichtet. 26 der Flugzeuge hätten die als Mittellinie bezeichnete inoffizielle Seegrenze überquert, erklärte das Verteidigungsministerium in Taipeh am Mittwoch, weniger als eine Woche vor dem Amtsantritt des Anfang des Jahres gewählten Präsidenten Lai Ching-te.

China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll – notfalls mit militärischer Gewalt. Seit einigen Jahren schickt China regelmäßig Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe in die Nähe der Insel.

Seit der taiwanischen Präsidentschaftswahl Mitte Januar sind die Beziehungen zwischen Peking und Taipeh besonders angespannt: Die chinesische Regierung stuft Wahlsieger Lai Ching-te als „Separatisten“ ein. Er wird am 20. Mai das Amt des Präsidenten in Taiwan übernehmen.

Taiwan ist ein souveräner, unabhängiger Staat

Lai Ching-te, auch bekannt als William Lai, galt früher als „tiefer Grüner“ und Befürworter der Unabhängigkeit Taiwans. Inzwischen hat er seine Position gemäßigt und sagt, Taiwan sei bereits ein souveräner, unabhängiger Staat.

Er befürwortet eine Stärkung der Beziehungen zu den USA und anderen liberalen Demokratien. Lai wurde am 6. Oktober 1959 in Wanli (heute New Taipei City) geboren und wuchs in einer Arbeiterfamilie auf. Er studierte Rehabilitation und Gesundheitswesen und arbeitete als Arzt, bevor er in die Politik ging.

Lai versprach im Wahlkampf, den vorsichtigen Kurs seiner Vorgängerin Tsai fortzusetzen und den Status quo in den Beziehungen zu China beizubehalten.

RIMPAC 2024

Derzeit findet zudem das größte Seemanöver im Pazifischen Ozean statt, die Übung RIMPAC 2024 unter Leitung der US-Marine. Erstmals nimmt auch die Bundeswehr mit einer Fregatte an RIMPAC teil. Es geht darum, die Freiheit der Schifffahrt im Pazifik zu demonstrieren – vor dem Hintergrund der wachsenden Spannungen zwischen China und den USA im Südchinesischen Meer.

Es wird geübt, wie die verschiedenen Teilstreitkräfte und Ausrüstung nahtlos zusammenarbeiten können. Ziel ist es, die Interoperabilität zwischen den beteiligten Ländern zu verbessern. Auch Luftwaffenübungen sind darin enthalten.

Peking beansprucht den Inselstaat als sein eigenes Territorium. Das chinesische Militär schickt mittlerweile fast täglich Flugzeuge oder Schiffe in Richtung der Insel. (afp/red)



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