Südkorea warnt vor nordkoreanischen Anschlagsplänen auf Botschaften

Südkorea erhöht den Anti-Terrorismus-Alarmstatus in fünf Botschaften und Konsulaten: Kambodscha, Laos, Vietnam, Russland (Wladiwostok) und der chinesischen Stadt Shenyang. Das Land erwartet Anschläge Nordkoreas.
Titelbild
Mitglieder des koreanischen Gewerkschaftsbundes bei einer Kundgebung zum Tag der Arbeit in Seoul am 1. Mai 2024.Foto: ANTHONY WALLACE/AFP via Getty Images
Epoch Times3. Mai 2024

Südkoreas Geheimdienst hat vor „terroristischen“ Angriffen Nordkoreas auf Seouls diplomatische Vertretungen und Staatsbürger im Ausland gewarnt.

Es seien „zahlreiche Anzeichen entdeckt“ worden, „dass Nordkorea terroristische Angriffe auf unser Botschaftspersonal oder Bürger in verschiedenen Ländern“ vorbereite, erklärte der Geheimdienst NIS am Freitag. Das Außenministerium stufte die Bedrohungslage für diplomatische Missionen in fünf Ländern hoch.

Pjöngjang habe Agenten in mehrere Länder geschickt, um dort die südkoreanischen Botschaften verstärkt zu beobachten und nach südkoreanischen Bürgern als potenziellen Anschlagszielen zu suchen, hieß es weiter.

Flucht ins Ausland als schweres Verbrechen

Die Pläne scheinen demnach mit einer Welle von Überläufern aus der nordkoreanischen Elite zu tun zu haben, die während der Coronazeit im Ausland gestrandet waren und nun auch nach Lockerung der strengen Grenzkontrollen Pjöngjangs versuchen, einer Rückkehr nach Nordkorea zu entgehen.

Pjöngjang bezeichnet seine geflohenen Staatsbürger häufig mit drastischen Worten wie „menschlicher Abschaum“. Das Überlaufen in andere Länder wird in Nordkorea als schweres Verbrechen behandelt.

Es wird davon ausgegangen, dass die Überläufer, ihre Familie und sogar Menschen, die nur am Rande damit zu tun haben, hart bestraft werden.

Wenn Südkorea verantwortlich gemacht wird…

Es sei möglich, dass nordkoreanische Botschaftsvertreter falsche Berichte abgäben, in denen sie „externe“ Faktoren für das Überlaufen ihrer Kollegen verantwortlich machen, um einer Strafe zu entgehen, erklärte der NIS.

In der Folge könnte Nordkorea unter diesem Vorwand „Vergeltung“ an südkoreanischem Botschaftspersonal planen.

Das südkoreanische Außenministerium erklärte, dass es für seine Botschaften in Kambodscha, Laos, Vietnam sowie die Konsulate in der russischen Hafenstadt Wladiwostok und der chinesischen Stadt Shenyang den Anti-Terrorismus-Alarmstatus erhöht habe. An allen fünf Orten haben sowohl Seoul als auch Pjöngjang diplomatische Vertretungen.

Nach südkoreanischen Behördenangaben sind im vergangenen Jahr 196 nordkoreanische Überläufer in Südkorea angekommen.

Zehn davon waren demnach der nordkoreanischen Elite zuzuordnen – etwa Diplomaten und möglicherweise ihre Kinder. Seoul zufolge handelt es sich um die höchste Anzahl von Überläufern aus der Elite seit 2017. (afp/red)



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