Spanischer Ministerpräsident Sánchez erwägt Rücktritt nach Anzeige gegen Ehefrau
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez erwägt nach einer Korruptionsanzeige gegen seine Ehefrau Begoña Gómez einen Rücktritt vom Amt, das er seit 2018 ausübt. Er habe alle seine öffentlichen Termine „für einige Tage“ abgesagt, um darüber nachzudenken, teilte der sozialistische Politiker auf X, vormals Twitter, mit.
„Ich muss innehalten und nachdenken. Ich muss mir dringend die Frage beantworten, ob sich das lohnt, trotz des Sumpfes, in dem die Rechten und die Rechtsextremen versuchen, Politik zu machen. Ob ich weiter an der Spitze der Regierung stehen oder von dieser hohen Ehre zurücktreten soll“, schrieb Sánchez in einem „Brief an die Öffentlichkeit“. Der 52-Jährige will seine Entscheidung am Montag bekannt geben.
Zuvor hatte die Organisation „Manos Limpias“ (Saubere Hände) bei einem Gericht in Madrid eine Anzeige gegen Sánchez‘ Ehefrau Begoña Gómez wegen Korruption und Einflussnahme in der Wirtschaft erstattet. „Manos Limpias“ ist eine private Gruppe, die sich in Spanien seit Jahren für rechtsgerichtete Anliegen einsetzt. Sie wirft Gómez (49) vor, ihre Position als Ehefrau des Regierungschefs ausgenutzt zu haben, um Geschäfte zu machen. Das Gericht machte keine weiteren Angaben und erklärte, dass die Untersuchung unter Verschluss sei.
In ersten Reaktionen schlossen Politiker der konservativen Volkspartei PP einen Rücktritt von Sánchez aus. es handele sich um eine neue Show, die Sánchez abziehe, sagte zum Beispiel der PP-Politiker und Senatsvizepräsident Javier Maroto. Sánchez wolle um jeden Preis an der Macht bleiben. „Er ist immer der Gute, alle anderen sind böse.“ Von Sánchez‘ Sozialistischer Partei (PSOE) kamen derweil schnell viele Solidaritätsbekundungen.
Sánchez und Gómez sind seit 2006 verheiratet und haben zwei Töchter. Die Ehefrau des Regierungschefs bekleidet kein öffentliches Amt. Sie ist eine Marketingexpertin, die unter anderem für Banken und Nichtregierungsorganisationen gearbeitet hat. (dpa/red)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion