Linke prangert am „East Equal Pay Day“ Lohnlücke an
Die Linke hat am symbolischen „East Equal Pay Day“ an die Lohnlücke zwischen Ost- und Westdeutschland erinnert und rasche Abhilfe gefordert. Dazu zähle eine Erhöhung des Mindestlohns, betonte der Vorsitzende der Linken-Bundestagsgruppe, Sören Pellmann.
Von Jahresbeginn bis 16. März hätten Ostdeutsche rechnerisch entgeltfrei gearbeitet. Pellmann bezog dies auf das durchschnittliche Jahresgehalt, das nach aktuellen Daten 2023 im Osten um 7750 Euro oder 17 Prozent niedriger gelegen habe als im Westen. Umgerechnet auf den Jahresverdienst entspreche das 76 Tagen.
Die Kluft sei im 35. Jahr nach dem Mauerfall inakzeptabel, meinte Pellmann. „Die Lohnschere zwischen Ost und West schließt sich einfach nicht.“ Ein wesentlicher Grund sei die geringere Tarifbindung im Osten. Dort verdiene mehr als die Hälfte der Beschäftigten weniger als 3000 Euro brutto im Monat. Bundesweit sei es jede und jeder Dritte. Deshalb brauche es eine „Lohnoffensive“, meinte der Leipziger Bundestagsabgeordnete. „Das niedrige Lohnniveau ist ein Angriff auf die abhängig Beschäftigten und damit eine Gefahr für die Demokratie.“ Vor allem die Betroffenen im Osten hätten das Gefühl, abgehängt zu sein.
Der „Equal Pay Day“ ist bekannter aus dem Vergleich der Einkommen von Männern und Frauen. Sozialverbände rechnen vor, dass Frauen wegen der durchschnittlichen Einkommensdifferenz zwischen den Geschlechtern 66 Tage umsonst arbeiteten, in diesem Jahr vom 1. Januar bis 6. März. Die Berechnung der Frist unterscheidet sich teils nach Arbeits- oder Kalendertagen. In jedem Fall sind die Stichtage nur symbolisch zu verstehen. (dpa)
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