Eriwan: Aserbaidschan plant „offenen Krieg“ gegen Armenien
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Aserbaidschan will armenischen Auswertungen zufolge „in einigen Grenzabschnitten militärische Aktionen ausführen“, um „die militärische Eskalation in einen offenen Krieg gegen Armenien zu verwandeln“, sagte der armenische Ministerpräsident Nikol Paschinjan bei einem Kabinettstreffen am Donnerstag.
Aserbaidschan verfolge die Politik des „Gebt mir alles, was ich will, auf dem Verhandlungsweg, sonst nehme ich mir alles auf militärischem Weg“, kritisierte Paschinjan. Er warf Baku vor, Stabilität und Sicherheit in der Region nicht zu wollen.
Gegenseitige Schuldzuweisungen
Allerdings wiederholte Aserbaidschans Staatschef am Mittwoch, sein Land habe keine Expansionspläne. „Wir haben keine territorialen Ansprüche gegen Armenien. Und sie müssen ihre Ansprüche aufgeben.“
Nach Wochen relativer Ruhe war es jüngst an der Grenze zwischen Armenien und Aserbaidschan zu neuen militärischen Zusammenstößen gekommen. Beide Seiten beschuldigten sich gegenseitig, Schüsse abgegeben zu haben. Dabei wurden nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Eriwan vier armenische Soldaten getötet.
Die benachbarten Kaukasusrepubliken Armenien und Aserbaidschan sind seit Jahrzehnten verfeindet, insbesondere wegen der Region Bergkarabach, die völkerrechtlich zu Aserbaidschan gehört, aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt wurde.
Verhandlungen über Friedensabkommen
Aserbaidschan hatte Bergkarabach im September vergangenen Jahres in einer großangelegten Militäroffensive komplett unter seine Kontrolle gebracht. In der Folge flohen fast alle ethnischen Armenier Bergkarabachs und damit mehr als 100.000 Menschen nach Armenien.
Derzeit laufen Verhandlungen über ein Friedensabkommen zwischen den beiden Staaten. Der armenische Regierungschef Paschinjan und der aserbaidschanische Staatschef Alijew hatten ursprünglich in Aussicht gestellt, bis Ende 2023 einen Friedensvertrag zu unterzeichnen. Bei den Gesprächen unter internationaler Vermittlung gab es bislang aber keinen Durchbruch. (afp)
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