EU-Wettbewerbshüter vermuten Autoreifen-Kartell: Durchsuchungen bei Continental

Wegen des Verdachts auf illegale Preisabsprachen haben die EU-Wettbewerbshüter mehrere Autoreifen-Hersteller durchsucht.
Continental will ab 2025 eine jährliche Kostenentlastung von 400 Millionen Euro zu erreichen.
Continental will ab 2025 eine jährliche Kostenentlastung von 400 Millionen Euro erreichen.Foto: Roberto Pfeil/dpa
Epoch Times30. Januar 2024

„Die Kommission befürchtet, dass Preisabsprachen zwischen den untersuchten Unternehmen stattgefunden haben“, teilte die Behörde am Dienstag mit. Durchsuchungen gab es unter anderem beim deutschen Hersteller Continental, wie das Unternehmen der Nachrichtenagentur AFP bestätigte.

Die EU-Kommission vermutet nach eigenen Angaben illegale Preisabsprachen bei neuen Ersatzreifen für Pkw, Lkw, Lieferwagen und Busse. Die Unternehmen hätten damit mutmaßlich gegen europäisches Kartellrecht verstoßen. Betroffen seien Geschäfte im Europäischen Wirtschaftsraum, zu dem neben den 27 EU-Ländern auch Island, Liechtenstein und Norwegen gehören.

„Wir können bestätigen, dass seit heute Untersuchungen europäischer Kartellbehörden bei Continental in Deutschland stattfinden“, sagte ein Unternehmenssprecher der Nachrichtenagentur AFP. Auch die Reifenhersteller Goodyear und Nokian bestätigten entsprechende Untersuchungen. Weitere große Konzerne wie Bridgestone, Michelin und Pirelli reagierten zunächst nicht.

Die Aktienkurse der Reifenhersteller sanken unmittelbar nach der Ankündigung aus Brüssel. Der Continental-Kurs verlor an der Frankfurter Börse 3,2 Prozent, der Wert der Michelin-Aktie in Paris verlor rund 1,4 Prozent.

Die unangekündigten Durchsuchungen sind der erste Schritt für ein mögliches Verfahren nach dem EU-Kartellrecht. Sollte sich der Verdacht auf illegale Preisabsprachen bestätigen, drohen den Unternehmen hohe Strafen. Sie können die Strafzahlungen jedoch mildern, wenn sie mit den Behörden zusammenarbeiten. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion