Biden fordert „Pause“ der Kämpfe, „um die Gefangenen herauszuholen“

Der Grenzübergang Rafah wurde kurzzeitig geöffnet, um Verletzten und Bürgern mit ausländischer Staatsbürgerschaft die Ausreise aus dem Gazastreifen zu ermöglichen. US-Präsident Joe Biden fordert in diesem Zusammenhang eine „Pause“ der Kämpfe.
Palästinenserinnen und Palästinenser am Grenzübergang Rafah.
Palästinenser am Grenzübergang Rafah.Foto: Hatem Ali/AP
Epoch Times2. November 2023

Bei der erstmaligen Öffnung des Grenzübergangs Rafah seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas haben mehr als 400 Menschen den Gazastreifen verlassen können, darunter mehrere Deutsche. Ein ägyptischer Behördenvertreter sagte am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP, 76 Verletzte sowie 335 Menschen mit ausländischer oder doppelter Staatsbürgerschaft seien nach Ägypten gelangt.

Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, dass „eine niedrige einstellige Zahl deutscher Staatsangehöriger Gaza über den Grenzübergang Rafah verlassen“ habe. Den ägyptischen Behörden zufolge wurden die Verletzten mit Krankenwagen vom Gazastreifen nach Ägypten gebracht. Nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen (MSF) sind immer noch mehr als 20.000 Verwundete im Gazastreifen ohne ärztliche Versorgung.

Wie AFP aus Sicherheitskreisen erfuhr, soll der Grenzübergang am Donnerstag erneut für die Ausreise weiterer Ausländer geöffnet werden. In den vergangenen Wochen war lediglich Hilfskonvois die Durchfahrt genehmigt worden. Am Mittwoch konnten nach Angaben Israels 61 Lkw mit Medikamenten und Lebensmitteln die Grenze passieren – am Vortag waren es 59 gewesen.

Unter den aus dem Gazastreifen ausgereisten ausländischen Staatsbürgern waren auch vier Italiener, fünf Franzosen, 20 Australier und 31 Österreicher. Nach Angaben von US-Präsident Joe Biden verließen zudem die ersten US-Bürger den Gazastreifen.

Biden ruft zu „Pause“ im Gazastreifen auf

Biden forderte am Mittwoch eine „Pause“ der Kämpfe, damit die „Gefangenen“ den Gazastreifen verlassen können. „Ich denke, wir brauchen eine Pause, eine Pause bedeutet Zeit, um die Gefangenen herauszuholen“, sagte er am Mittwochabend bei einem Auftritt in Minnesota. Mit „Gefangenen“ seien die Geiseln der Hamas gemeint, stellte das Weiße Haus anschließend klar.

Biden antwortete mit seiner Aussage auf einen Zwischenruf, der von ihm forderte, zu einem sofortigen Waffenstillstand aufzurufen. Washington hatte bislang den Begriff „Waffenruhe“ vermieden, weil eine solche nur der Hamas in die Hände spielen würde. Zudem wollte das Weiße Haus bisher laut eigenen Angaben Israel nicht vorschreiben, wie es seine Militäroperationen ausführt, sondern hatte nur allgemein darauf hingewiesen, dass die humanitäre Situation der Zivilbevölkerung dort im Blick behalten werden müsse. (afp//dts/dl)



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