Argentinier bestimmen bei Vorwahl Kandidaten für die Präsidentschaftswahl
Die Menschen in Argentinien haben am Sonntag bei einer Vorwahl darüber abgestimmt, welche Parteien mit welchem Kandidaten bei der Präsidentschaftswahl im Oktober antreten werden. Die Wähler können sich bei der Abstimmung zwischen 22 Parteien und deren Kandidaten entscheiden.
Nach der Vorwahl werden voraussichtlich nur rund sechs Parteien übrig bleiben, die dann bei der Präsidentschaftswahl am 22. Oktober gegeneinander antreten.
Um einen Listenplatz zu erlangen, müssen die Parteien bei der Vorwahl mindestens 1,5 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinen.
Alberto Fernández tritt nicht nochmal an
Der bei den Argentiniern eher unbeliebte derzeitige Präsident Alberto Fernández tritt nicht erneut als Kandidat an. In seinem Mitte-Links-gerichteten Regierungslager gilt ein Sieg des amtierenden Wirtschaftsministers Sergio Massa bei der Vorwahl als sicher.
Bei der rechten Opposition konkurrieren der Bürgermeister von Buenos Aires, Horacio Larreta, und die ehemalige Sicherheitsministerin Patricia Bullrich um ein Ticket für die Präsidentschaftswahl.
Argentinien steckt seit Jahren in einer massiven Wirtschaftskrise. In der drittgrößten Volkswirtschaft Lateinamerikas liegt die Inflationsrate bei 115 Prozent. Das Land hat massive Schulden beim Internationalen Währungsfonds (IWF), zudem leben rund 40 Prozent der Menschen im Land unter der Armutsgrenze.
Die Vorwahl ist eine argentinische Besonderheit und ein wichtiger Stimmungstest für die Präsidentschaftswahl. Wer nicht zur Wahl geht, muss mit einer Geldstrafe rechnen. Dennoch gehen Beobachter davon aus, dass mehr als ein Viertel der Wahlberechtigten wegen zunehmender Politikverdrossenheit der Abstimmung fernbleiben wird. (afp)
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