Vatikan blockiert Maßnahmen der US-Kirche gegen sexuellen Missbrauch
Der Vatikan hat den US-Bischöfen untersagt, auf ihrer Generalversammlung in Baltimore über geplante Maßnahmen im Kampf gegen sexuellen Missbrauch abzustimmen.
Die Anweisung aus Rom kam am Montagabend unmittelbar vor Beginn des Bischofstreffens. „Wir sind damit nicht zufrieden“, erklärte Kardinal Daniel DiNardo und brachte klar seine „Enttäuschung“ zum Ausdruck.
Die US-Bischöfe hatten im Herbst nach massiver Kritik an ihrem Umgang mit Missbrauchsfällen unter anderem einen neuen Verhaltenskodex für Priester und ein Meldesystem für Opfer angekündigt. Darüber sollte in Baltimore abgestimmt werden.
Der Vatikan forderte nun, dass die US-Bischöfe die Abstimmung auf Februar 2019 verschieben und ein weltweites Bischofstreffen zu den Missbrauchsskandalen in Rom abwarten.
„Der Vatikan sieht durchaus die Dringlichkeit“, sagte der Erzbischof von Chicago, Kardinal Blase Cupich, denn „die gegenwärtige Krise ist global und betrifft nicht nur eine Handvoll Länder“. Er plädierte jedoch für ein „informelles, nicht bindendes Votum“ der US-Bischöfe in Baltimore.
Zwischen 1950 und 2013 gab es in der katholischen Kirche der USA 17.000 Beschwerden wegen sexueller Gewalt. Allein im US-Bundesstaat Pennsylvania missbrauchten mehr als 300 katholische Priester über Jahrzehnte hinweg über tausend Kinder sexuell.
Hochrangige Kirchenvertreter vertuschten den Missbrauch, wie ein Bericht eines Geschworenengerichts ergab. Donald Wuerl, Erzbischof von Washington, der von 1988 bis 2006 Bischof von Pittsburgh in Pennsylvania war, trat im Oktober zurück. (afp)
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