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Wasserqualität: Schlechte Noten für chemischen Zustand deutscher Gewässer

In deutschen Bächen und Flüssen, Seen sowie Küstengewässern wurden langlebige Substanzen wie Polybromierte Diphenylether (BDE), Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Tributylzinn (TBT) nachgewiesen. Sie führten zu der schlechten Bewertung der Gewässer.

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Die Stadt Bonn (Nordrhein-Westfalen) liegt am Rhein.

Foto: iStock

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Der chemische Zustand deutscher Oberflächengewässer wird durchweg als „nicht gut“ bewertet. Dies gelte „flächendeckend“ für alle Gewässer, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen, die der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch in Berlin vorlag. Hauptursache sind demnach weiterhin Überschreitungen der Qualitätsnorm für Quecksilber, auch wenn sich die Lage in den vergangenen Jahrzehnten verbessert habe.
Zu den Oberflächengewässern zählen Bäche und Flüsse, Seen sowie Küstengewässer. Zu der schlechten Bewertung tragen der Regierungsantwort zufolge auch langlebige Substanzen wie Polybromierte Diphenylether (BDE), Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Tributylzinn (TBT) bei. Über die Daten hatten zuerst die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichtet.

Cadmium und Blei in Abschnitten von Rhein, Donau, Elbe, Weser und Ems

Ohne Berücksichtigung der genannten Stoffe würde der Regierungsantwort zufolge der Zustand von 83 Prozent der Gewässer als „gut“ bewertet. Allerdings ist unter Berufung auf Daten der Länder von zahlreichen weiteren Überschreitungen der Qualitätsnormen in unterschiedlichen Gewässern die Rede, etwa für Cadmium und für Blei in Abschnitten von Rhein, Donau, Elbe, Weser und Ems oder für Dioxine in Rhein, Weser und Ems.
Zur Beurteilung von Seen heißt es, rund 26 Prozent davon wiesen in Deutschland einen „sehr guten“ oder „guten“ ökologischen Zustand auf. Mehr als ein Drittel der Seen würden jedoch nach den Kriterien der Wasserrahmenrichtlinie als „unbefriedigend“ oder „schlecht“ klassifiziert, insbesondere wegen zu hohen Nährstoffgehalts. Zwar seien die Phosphor-Belastungen in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen, sie seien aber weiterhin zu hoch. Hauptquellen sind demnach die Landwirtschaft sowie kommunale Kläranlagen.
„Die Bundesregierung muss entschieden mehr tun, damit bis spätestens 2027 alle Gewässer in einem guten chemischen Zustand sind“, forderte vor diesem Hintergrund die Grünen-Umweltexpertin Bettina Hoffmann.
Die Bedeutung des Vorsorgegedankens im Chemikalienrecht müsse gestärkt werden.

Quecksilber gelangt durch Industrie und Kraftwerke in die Umwelt

Hoffmann wies darauf hin, dass die Gewässer weiterhin auch durch Stoffe verschmutzt würden, die schon lange verboten seien. Gelange eine Chemikalie einmal in die Umwelt, komme sie so schnell nicht wieder heraus, mahnte die Grünen-Politikerin zu mehr Umsicht.
Das flüssige Metall Quecksilber gelangt in erster Linie durch Emissionen von Industrie und Kraftwerken in die Umwelt. (afp)

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