Vor dem Reichstagsgebäude
Hungerstreik fürs Klima: Zwei Aktivisten im Krankenhaus

Klimaaktivist Simon Helmstedt im Hungerstreik. Berlin, 13. September 2021. Symbolbild.
Foto: ODD ANDERSEN/AFP via Getty Images
Zwei der hungerstreikenden Klimaaktivisten vor dem Reichstagsgebäude sind am Samstag ins Krankenhaus eingeliefert worden. Eine 19-Jährige sei zusammengebrochen, auch ein 27-Jähriger habe gesundheitliche Probleme gehabt, teilte die Gruppe mit.
Der 27-Jährige war bereits am Dienstag kurzzeitig im Krankenhaus behandelt worden, setzte den Hungerstreik danach aber fort. „Die Situation auch der anderen Hungernden spitzt sich weiter zu“, hieß es in der Mitteilung.
Die Gruppe junger Klimaaktivisten hatte Ende August mit ihrem Hungerstreik begonnen. Sie fordert ein öffentliches Gespräch mit den Kanzlerkandidaten von Union, SPD und Grünen vor der Bundestagswahl.
Diese Forderung bekräftigten die Aktivisten am Samstag: „Wir sind schockiert, dass die drei Kanzlerkandidaten weiterhin nicht bereit sind, auf unsere einfache Forderung“ nach einem gemeinsamen öffentlichen Gespräch vor der Wahl einzugehen.
Appell den Hungerstreik zu beenden
Zwei Aktivisten konnten nach eigenen Angaben am Freitag bei einer Wahlveranstaltung mit SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz ins Gespräch kommen. Nach dem Gespräch seien die beiden „verstört“ gewesen, hieß es in der Mitteilung. Scholz rede „in einer beängstigenden Ruhe über seine Pläne, die uns direkt in die Klimakatastrophe führen“.
Umweltschutzorganisationen hatten am Freitag an die Klimaaktivisten appelliert, ihren Hungerstreik abzubrechen. „Ich verstehe ihre Hilflosigkeit, zusehen zu müssen, wie ihre Lebensgrundlagen systematisch zerstört werden“, erklärte der Präsident des Umweltdachverbands Deutscher Naturschutzring (DNR), Kai Niebert. „Aber dennoch sehe ich es als einen falschen Weg an, Gesundheit und Leben aufs Spiel zu setzen.“
Auch Greenpeace-Vorstand Martin Kaiser erklärte, seine Organisation teile das Anliegen der Protestierenden, „aber wir appellieren an sie, aus Sorge um ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen, diese Zukunft und ihr junges Leben nicht aufs Spiel zu setzen“. (afp/dl)
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