Reporter ohne Grenzen beklagt „Overblocking“ bei Facebook und Google
Reporter ohne Grenzen spricht von einem "Overblocking" legaler Inhalte bei Facebook und Google.

Soziale Medien.
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Reporter ohne Grenzen (ROG) geht angesichts neu veröffentlichter Zahlen von einem „Overblocking“ legaler Inhalte bei Facebook und Google aus.
Offensichtlich habe der Druck durch das Anfang 2018 in Kraft getretene Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) dazu geführt, dass die Unternehmen viele Inhalte gelöscht haben, die eigentlich legal sind, so ROG am Freitag. Die Internet-Konzerne wollten damit sichergehen, nicht nach dem NetzDG bestraft zu werden.
Google hatte nach eigenen Angaben für seine Videoplattform YouTube im ersten Halbjahr 2018 Meldungen gegen rund 215.000 Inhalte nach dem NetzDG erhalten. Rund 27 Prozent der gemeldeten Inhalte entfernte Google demnach.
Bei Facebook gingen im selben Zeitraum nur 886 Beschwerden nach dem NetzDG ein, in denen 1.704 Inhalte beanstandet wurden. Allerdings ist der Meldevorgang deutlich komplizierter, zum Beispiel müssen Nutzer die konkreten Straftaten in einem gesonderten Formular benennen.
Facebook löschte 21 Prozent der nach dem NetzDG gemeldeten Inhalte. Wie viele Inhalte Facebook aufgrund eigener Standards in Deutschland löschte, ist unbekannt es dürften jedoch um ein Vielfaches mehr sein. Im eigenen Transparenzbericht gibt das Netzwerk an, weltweit im ersten Quartal 2018 rund 2,5 Millionen Inhalte allein aufgrund sogenannter „Hate Speech“ entfernt zu haben. In Deutschland waren es 2017 nach Unternehmensangaben monatlich rund 15.000 Inhalte wegen „Hate Speech“. (dts)
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