Niederlande: TikTok wegen Sammeln von Kinderdaten auf 1,4 Milliarden Euro verklagt
Laut niederländischen Medien hat SOMI am 2. Juni bei einem Gericht in Amsterdam Klage gegen die chinesische Social-Media-App TikTok eingereicht. In der Klage heißt es, dass die App gegen das Datenschutzgesetz der Europäischen Union verstoßen habe.
Nach Aussagen der Organisation habe TikTok die Daten von Kindern ohne entsprechende Erlaubnis gesammelt. Weiterhin stehen einige Videos auf der Plattform in der Kritik, welche schädlich für Kinder sein sollen und dass das Unternehmen es vernachlässige, die Sicherheit und Privatsphäre von Kindern zu gewährleisten.
Darüber hinaus wies SOMI darauf hin, dass die Video-Sharing-Plattform weit mehr Daten sammelt, als es für das Marketing benötige.
Trotz Beschwerden „keine substanziellen Ergebnisse“
Über die Entscheidung, eine Klage einzureichen, sagte SOMI-Mitbegründer Cor Wijtvliet dem niederländischen Medium „RTL Nieuws“: „Eine Gerichtsentscheidung kann die Praktiken von TikTok und anderen Social-Media-Plattformen direkt einschränken. […] Wir haben im vergangenen Jahr Beschwerdebriefe an TikTok und mehrere europäische Aufsichtsbehörden geschickt, aber keine substanziellen Ergebnisse gesehen. Deshalb haben wir uns entschieden, nicht auf die Untersuchungen der Behörden zu warten und selbst rechtliche Schritte einzuleiten.“
Gegenüber niederländischen Medien sagte ein Sprecher von TikTok, dass die Privatsphäre und die Sicherheit seiner Nutzer „höchste Priorität“ haben. Laut den Richtlinien des Unternehmens kann TikTok nur von Kindern genutzt werden, die mindestens 13 Jahre alt sind. Außerdem sollen Minderjährige die Zustimmung der Eltern benötigen. Allerdings scheinen diese Richtlinien nicht durchgesetzt worden zu sein.
TikTok, das sich im Besitz des chinesischen Unternehmens ByteDance befindet, ist in China als Douyin bekannt. Die Video-Sharing-App ist bei Jugendlichen auf der ganzen Welt sehr beliebt. Doch die App birgt auch eine Reihe von Gefahren für Kinder: „Zum Beispiel durch versteckte Werbung für schädliche Produkte und Inhalte, die unrealistische Schönheitsideale fördern, was zu Problemen wie Selbstverletzung und Essstörungen führen kann“, so die SOMI.
Das Unternehmen war Anfang dieses Jahres in einen Rechtsstreit in Italien verwickelt, als ein 10-jähriges Mädchen während einer Video-Challenge auf TikTok starb. Auch Großbritannien verklagte die App wegen der Nutzung der Daten von Millionen Kindern auf mehrere Milliarden Dollar.
Weltweite Kritik an TikTok
In der Zwischenzeit hat TikTok seine Datenschutzrichtlinien in den Vereinigten Staaten aktualisiert. Am 2. Juni teilte das Unternehmen den Nutzern mit, dass die App mehr biometrische Informationen sammeln könnte, einschließlich „Gesichts- und Stimmabdrücke.“ Als das amerikanische Medium „The Verge“ TikTok um einen Kommentar bat, erklärte TikTok nicht, was diese Begriffe bedeuten und warum es Zugang zu diesen Informationen benötigt.
Bislang haben nur wenige US-Bundesstaaten biometrische Datenschutzgesetze erlassen, darunter Illinois, Washington, Kalifornien, Texas, Arkansas und New York. Wenn TikTok nur dann eine Zustimmung verlangt, „wenn dies gesetzlich vorgeschrieben ist“, könnte dies bedeuten, dass Daten von Nutzern gesammelt werden, ohne diese darüber informieren zu müssen. Bereits im Mai billigte zudem der US-Ausschuss für Heimatschutz und Regierungsangelegenheiten dem Verbot der Video-Sharing-Plattform auf Regierungsgeräten zu, da diese eine Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellen könnte.
Peking hat 2017 das National Intelligence Law verabschiedet, welches chinesische Bürger und Unternehmen dazu verpflichtet, Daten für das kommunistische Regime zu sammeln.
Im April schlugen achtzehn europäische Verbraucherorganisationen ebenfalls Alarm wegen TikTok. Nach Ansicht der Organisationen sind die Nutzungsbedingungen der App zu vage und Kinder werden nicht ausreichend vor Werbung und unangemessenen Inhalten geschützt. „Es scheint oft lustig und unschuldig, aber TikTok ist einfach eine Profilierungs- und Werbemaschine“, sagt Rechtsanwalt Douwe Linders, der SOMI vertritt.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: TikTok Sued in the Netherlands for $1.7 Billion Over Collecting Children’s Data (deutsche Bearbeitung ts)
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