2018 „Jahr der Extreme“ für Schweizer Gletscher
Ein außerordentlich schneereicher Winter und Hitze im Frühjahr und im Sommer haben den Schweizer Gletschern ein „Jahr der Extreme“ beschert.
2018 verloren die Gletscher in der Alpenrepublik 2,5 Prozent ihres Eisvolumens, wie aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Schweizer Akademie für Naturwissenschaften hervorgeht. Im zurückliegenden Jahrzehnt sei das Volumen der Gletscher um insgesamt ein Fünftel geschmolzen.
Dabei begann das Jahr 2018 dem Bericht zufolge mit viel Schnee, der die Gletscher bedeckte und vor dem Abschmelzen schützte. Noch bis Ende März habe es oberhalb von 2000 Metern doppelt so viel Schnee wie sonst gegeben, erklärten die Wissenschaftler. Die Schneedecke war demnach so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr.
Allerdings folgten dann hohe Temperaturen und eine extreme Trockenheit. Von April bis September sei es so heiß wie noch nie in diesem Zeitraum gewesen, teilten die Wissenschaftler mit. Auf dem Weissfluhjoch, wo das Schweizer Institut für Schnee- und Lawinenforschung seinen Sitz hat, habe es zwischen Mitte Mai und Anfang September nur einmal mehr als einen Zentimeter Schnee gegeben – zum ersten Mal seit Beginn der Aufzeichnungen vor 81 Jahren.
Die Hitze habe nicht nur „enorme Mengen“ des winterlichen Schnees schmelzen lassen, sondern auch das Eis der Gletscher, sagte Matthias Huss vom Schweizer Gletschermessnetz Glamos der Nachrichtenagentur AFP. 2003 sei das bisher „schlimmste Jahr“ für die Gletscher gewesen. Aber 2018 gehöre zu den „Top 10 der vergangenen hundert Jahre“ und für einige Gletscher gar zu den „Top 3“.
Der Rückgang der Gletscher stehe im „direkten“ Zusammenhang mit dem Klimawandel, betonte Huss. „Die Gletscher sind sehr empfindlich für hohe Lufttemperaturen und diese hängen eindeutig mit höheren CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre zusammen.“ Schreitet die Erderwärmung in diesem Tempo voran, „werden viele kleine Gletscher verschwinden“, warnte der Experte.
Der Aletsch-Gletscher, der größte Gletscher der Alpen, werde auch in 20 Jahren noch bewundert werden können, aber das Abschmelzen werde sich beschleunigen. (afp)
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