Vollständiger Verlust des Geruchssinns bei Covid-19 oftmals einziges Symptom
Hendrik Streeck sprach bereits Mitte März von Covid-19 Patienten mit Verlust des Geruchssinns. Mittlerweile häufen sich Berichte von Patienten mit Verschlechterung beziehungsweise vollständigen Verlust des Geruchssinns. Nach länderübergreifenden Beobachtungen schätzen Experten, dass ein bis zwei Drittel der Infizierten dieses Symptom zeigen. Bei einigen ist dies sogar der einzige Hinweis auf eine Covid-19 Infektion.
Laut Professor Claire Hopkins, der Präsidentin der britischen Fachgesellschaft für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, könnten viele Infizierte, die nur unter Verlust des Geruchssinns leiden übersehen, worden sein. Bisher zählt dies nämlich nicht zu den test-relevanten Symptomen.
Selbstisolation bei Verlust des Geruchssinns?
Zurzeit gilt der Verlust des Geruchssinns nicht als offizielles Covid-19 Symptom. Daher testet man zurzeit Personen mit Anosmie- so der medizinische Fachbegriff- nicht auf das Virus noch weist man sie zur Selbstisolation an. Professor Hopkins appelliert an die Politiker dies zu ändern. Ihrer Ansicht nach könnten man damit viele Ansteckungen verhindern. Bis es soweit ist, rät sie die Betroffenen zur freiwilligen Selbstisolation bei plötzlich auftretenden Verlust des Geruchssinns.
Allerdings kann Anosmie auch mit anderen Erkrankungen in Verbindung stehen. Dazu gehören altbekannte Erkältungen, Allergien, Krebserkrankungen, verschiedene Medikamente oder Demenz.
Wie das Virus den Geruchssinn hemmt
Laut Professor Jan-Christoffer Lüers, stellvertretender Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde an der Uniklinik Köln, tritt der Verlust des Geruchssinn meist plötzlich auf und ist nahezu vollständig. Die Betroffenen waren nicht mehr in der Lage Knoblauch oder Curry zu riechen, eine Mutter konnte den Geruch der gefüllten Windel ihres Kindes nicht mehr wahrnehmen. In einigen Fällen ist in diesem Zustand der Geschmackssinn im Vergleich zu anderen Erkrankungen, wie Erkältung oder Demenz jedoch noch intakt.
Die Hemmung des Geruchssinns passiert durch die Zerstörung der Riechsinneszellen durch das Virus. Da das Virus den Nasen-Rachen-Raum befällt, kann es die Riechschleimhaut in der Nase großflächig infizieren. Das Virus zerstört daraufhin die dort ansässigen Riechsinneszellen oder beeinträchtigt sie in ihrer Funktion stark. Dann können die Zellen keine Signale mehr an den sogenannten Riechkolben im Großhirn weiterleiten. Die Duftwahrnehmung ist somit deaktiviert.
Allerdings werden die zerstörten Zellen nach wenigen Monaten ersetzt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte der Geruchssinn wieder intakt sein.
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