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Island: Es gibt spezifische Mutationen von COVID-19 in China, England, USA, Italien oder Österreich

Eine isländische Biopharmaziefirma konnte bisher 40 Mutationen der Wuhan-Lungenentzündung entschlüsseln. Der Firmenleiter erklärt, dass man die Virus-Stränge dem Herkunftsland zuordnen kann, in dem sich die jeweilige Person angesteckt hat: Es gibt spezifische Mutationen in China, England, USA, Italien oder Österreich.

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Man fand bisher um die 40 Mutationen des neuartigen Coronavirus.

Foto: iStock

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Lesedauer: 3 Min.

Die isländische Biopharmaziefirma „deCODE genetics“, eine Tochter des US-Unternehmen Amgen, unterstützt die isländischen Behörden seit Februar bei Tests der Bevölkerung auf COVID-19. Dabei untersuchen sie zusätzlich das Virus und erkannten bisher ungefähr 40 Mutationen.
Dadurch können sie sogar das Herkunftsland des Virus herausfinden, mit dem der Patient infiziert ist. Nun fanden sie zwei Subtypen des Virus – eine mutierte Form und eine nicht mutierte Form – bei demselben Patienten. Die Kontaktpersonen, die von diesem Patienten angesteckt wurden, trugen alle die mutierte Form in sich.

Mutierte Form möglicherweise ansteckender

Die Ergebnisse, dass alle Kontaktpersonen mit der mutierten Form infiziert waren und keine Nachweise auf die nicht mutierte Form hatten, gab den Forschern zu denken.
„Es könnte ein Zufall sein, aber es kann auch bedeuten, dass das mutierte Virus ansteckender ist als das ursprüngliche“, sagt Kári Stefánsson, CEO von „deCODE“ in einer Stellungnahme.
Die Annahme, dass die mutierten Versionen des Virus ansteckender sind, stimmt mit der Studie einer chinesischen Forschungsgruppe überein.
Diese veröffentlichten am 3. März, dass es bereits seit Januar zwei Subtypen des Virus gäbe und die mutierte Form ansteckender und schwerwiegender sei. Dass Coronaviren dafür bekannt sind, schnell zu mutieren, ist Forschern bekannt. Weitere Untersuchungen in diese Richtung sind nun auch in Island geplant.

Herkunftsländer der Virus-Mutationen: China, England, USA, Italien, Österreich

Ungefähr 40 Mutationen hat das isländische Unternehmen „deCODE“ bisher entschlüsseln können.
Kári Stefánsson erklärt, dass man die Virus-Stränge dem Herkunftsland zuordnen kann, in dem sich die jeweilige Person angesteckt hat. Es gibt laut Kári Stefánsson spezifische Mutationen in China, England, den USA, Italien oder Österreich.
Auch bei nahe liegenden Ländern wie Italien oder Österreich ist ein Unterschied ersichtlich. Es sei eine andere Mutation – je nachdem ob sich jemand in Italien oder in Österreich angesteckt hat, bestätigte Kári Stefánsson in einem Interview mit der Wiener Zeitung.

Allerdings gibt es bisher keine Anzeichen, dass sich die länderspezifischen Mutationen in der Schwere der Krankheit zeigen. Es wird eher angenommen, dass die Unterschiede im Verlauf der Krankheit mit der Verfassung der Patienten selbst zu tun hat. Allerdings sei dies eine Annahme, für die es laut dem Geschäftsführer keine eindeutigen Beweise gibt. Vieles in Bezug auf das neuartige Virus wird sich erst in der Zukunft erklären lassen.

Unterstützt von „deCode“ plant Island, den Großteil der Bevölkerung zu testen. Da dies bei der relativ geringen Bevölkerungszahl von unter 400.000 Einwohner ein realisierbares Ziel ist, erhofft man sich dadurch Erkenntnisse für präzisere Aussagen über Infektionsraten, Krankheitsverläufe und Sterberaten von Covid-19.

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