Erste COVID-19-Studie in New Yorker Kliniken: So viele Patienten starben an Beatmungsgeräten

Die erste großangelegte COVID-19-Studie an Northwell-Healths-Krankenhäusern in New York zeigt eine Sterberate von 24,5 Prozent bei Patienten an Beatmungsgeräten. Zum Endpunkt der Studie waren 3,3 Prozent der Beatmungspatienten als gesund entlassen, die restlichen befanden sich noch im Krankenhaus in Behandlung.
Titelbild
Auf der Intensivstation des Krankenhauses von Stamford am 24. April 2020 in Stamford, Connecticut. Aufgrund seiner Nähe zu New York City hat Stamford die höchste Anzahl von COVID-19-Patienten in Connecticut.Foto: John Moore/Getty Images
Von 27. April 2020

Laut einer am 22. April veröffentlichten Studie aus New York benötigen 12 Prozent der stationären COVID-19-Patienten eine künstliche Beatmung. Die Todesrate dieser 12 Prozent wurde zum Zeitpunkt der Erst-Veröffentlichung mit 88 Prozent angegeben, mittlerweile haben sie die Studienautoren auf 24,5 Prozent korrigiert. Der Grund war, dass Patienten, von denen man den klinischen Verlauf noch nicht wusste, in der ersten Version nicht mitgerechnet wurden.

Die Studie beinhaltete insgesamt 5.700 Patienten, diese hatten ein Durchschnittsalter von 63 Jahren. Die Veröffentlichung präsentiert die Ergebnisse der ersten 2.634 Patienten, die entweder bereits aus dem Krankenhaus entlassen oder verstorben sind.

Die Wissenschaftler aus New York stellten fest, dass 373 Patienten (14,2 Prozent) auf der Intensivstation behandelt werden mussten. Davon benötigten 320 Patienten (12 Prozent) ein Beatmungsgerät und 282 Patienten verstarben (24,5 Prozent). Der Großteil der untersuchten Patienten befand sich zum Ende des ersten Teils der Studie noch im Krankenhaus. Etwas über 3 Prozent davon wurden nach Hause entlassen.

New York hat mit über 280.000 Fällen die meisten COVID-Fälle in den USA gemeldet. Die Ärzte erhoffen sich durch die Studie einen besseren Überblick über die Gesamtsituation in den Krankenhäusern und Intensivstationen. Die vollständigen Studienergebnisse folgen, wenn der Krankheitsverlauf der übrigen Patienten feststeht, sie also entweder als gesund entlassen oder verstorben seien.

Alter und Vorerkrankungen

In der Studie wurden Alter und Vorerkrankungen berücksichtigt. Die häufigsten Vorerkrankungen der Patienten im Krankenhaus waren Bluthochdruck (56,6 Prozent), starkes Übergewicht (41,7 Prozent) und Diabetes (33,8 Prozent). Diabetiker sind besonders gefährdet, eine künstliche Beatmung zu brauchen.

Die Sterberate der Patienten über 65 Jahre betrug 26,6 Prozent. Zwischen 18 bis 65 Jahren lag die Gesamtsterberate bei 19,8 Prozent. In der Altersklasse von 0 bis 18 Jahren gab es keinen Todesfall.

Die Studie zeigt niedrigere Zahlen als eine vergleichbare Kohortenstudie aus Wuhan, wo prozentual doppelt so viele Krankenhauspatienten (26 Prozent) eine Behandlung auf der Intensivstation benötigten. Dabei lag die Sterberate bei 28 Prozent. Den Unterschied begründen die Studienautoren mit der demografischen Lage sowie wesentlich mehr Rauchern und Begleiterkrankungen der Patienten in der Studie aus Wuhan.

Die Daten der Untersuchung bezogen sich auf stationäre Patienten sowie auf einen limitierten Zeitabschnitt. Die Studienautoren schrieben, dass „Langzeitstudien andere Sterberaten finden werden“.



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