Auf 2000 Jahre altem Gemälde
Italien: Archäologen in Pompeji finden Abbildung von einer Art Pizza
Schon die alten Römer haben sich offenbar für Pizza begeistert – oder zumindest für so etwas in der Art.

Wie war der antike Teigfladen belegt? – Noch ohne Tomaten und Käse.
Foto: iStock
Archäologen in der antiken Stadt Pompeji gaben am Dienstag bekannt, dass sie auf einem alten Fresko die Abbildung eines Vorläufers der modernen Pizza entdeckten. Ein belegter Teigfladen, allerdings ohne Tomaten und Käse, ist auf dem rund 2000 Jahre alten Gemälde zu sehen.
Die kuriose Abbildung wurde bei jüngsten Grabungen auf einer halb eingestürzten Mauer entdeckt. Zu sehen ist eine silberne Platte mit dem runden Fladenbrot neben frischem Obst und Trockenfrüchten wie Granatapfel und Datteln sowie ein Pokal mit Rotwein.
„Was hier auf der Wand auf einem alten Haus in Pompeji abgebildet wurde, könnte ein entfernter Vorfahre des modernen Gerichts sein“, erklärten die Experten der archäologischen Stätte im Süden Italiens mit Blick auf die heute in aller Welt beliebte Pizza. Es fehlten allerdings „ein paar der typischsten Zutaten wie Tomaten und Mozzarella“.
Die Archäologen nehmen an, dass das Fresko Gaben zeigt, die damals Gästen gereicht wurden. Diese Sitte ging auf das alte Griechenland zurück und wurde von römischen Autoren wie Virgil und Philostratus beschrieben.
„Wie könnten wir nicht dabei an Pizza denken“, erklärte der deutsche Leiter der archäologischen Stätte, Gabriel Zuchtriegel. Er erinnerte daran, dass Pizza in Süditalien als Arme-Leute-Essen erfunden worden sei und mittlerweile „die Welt erobert hat und auch in Sterne-Restaurants serviert wird“. Italiens Kulturminister Gennaro Sangiuliano erklärte: „Pompeji verblüfft uns immer wieder, das ist ein Schmuckkasten, der immer neue Schätze offenbart.“
Weitere Funde
Die neuen Ausgrabungen brachten auch das Atrium eines Hauses zutage, zu dem ein Anbau mit einer Bäckerei gehörte. Im Arbeitsbereich in der Nähe des Ofens seien die Skelette von drei Menschen gefunden worden.
Pompeji wurde 79 nach Christus durch einen Ausbruch des Vesuv verschüttet, durch die Vulkanasche aber ungewöhnlich gut konserviert. Seit 1997 gehören die archäologischen Reste zum UNESCO-Weltkulturerbe. Archäologen gehen davon aus, dass bei dem Vulkanausbruch 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung von Pompeji starben. Von der 22 Hektar großen archäologischen Stätte ist etwa ein Drittel immer noch unter Vulkanasche begraben.
(afp/red)
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
Bitte einloggen, um einen Kommentar verfassen zu können
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.