Wirtschaftserholung in Deutschland verliert an Schwung
Es gibt Anzeichen, dass die Wirtschaftserholung sich wieder verlangsamt. Schuld daran ist die schwache Nachfrage - besonders bei den Dienstleistern.

Ein Mitarbeiter von Volkswagen Sachsen arbeitet in der Montage des ID.3 im Fahrzeugwerk mit Mundschutz.
Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/POOL/dpa/dpa
Die Erholung der Wirtschaft in Deutschland und der Eurozone hat im August etwas an Schwung verloren.
Nach einer deutlichen Verbesserung im Juli fiel der sogenannte Einkaufsmanagerindex, der Geschäfte von Industrie und Dienstleistern erfasst, im August in Deutschland um 1,6 Punkte auf 53,7 Zähler, wie das Forschungsunternehmen IHS Markit in London mitteilte.
Die Ökonomen begründeten dies mit einem Dämpfer im Dienstleistungssektor. Für die Eurozone wurde ein Rückgang um 3,3 Punkte auf 51,6 Zähler gemeldet. Analysten hatten im Schnitt mit einem geringfügigen Anstieg des Konjunkturbarometers gerechnet.
Markit begründete den aktuellen Rückschlag mit einer schwachen Nachfrage. Die Dienstleister hätten darunter stark gelitten, während die Industrie kräftige Zuwächse bei Aufträgen und Produktion verzeichnet habe.
Nachdem der Index in Deutschland im Zuge der Wiederöffnung der Wirtschaft drei Monate hintereinander stark zugelegt habe, zeige der Rückgang im August, dass der Aufschwung leicht an Dynamik verloren habe, sagte Markit-Ökonom Phil Smith. „Die Abkühlung betraf allerdings einzig und allein den Dienstleistungssektor, der wegen der schwachen Binnennachfrage infolge der neuerlichen Reisebeschränkungen und der weiter sinkenden Gesamtbeschäftigung nahezu stagnierte.“
Der Industrie gehe es vergleichsweise gut, zumindest was die Entwicklung bei Produktion und Auftragseingang betreffe, die so stark zulegten wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr, hieß es. Das Barometer für die Dienstleister in Deutschland fiel den Angaben zufolge um 4,8 auf 50,8 Punkte, das für die Industrie legte dagegen um zwei auf 53,0 Punkte zu. (dpa/nh)
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