Wirtschaft wehrt sich gegen geplantes „Recht auf Reparatur“

Titelbild
Reparatur eines Mobiltelefons. Symbolbild.Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Epoch Times4. Februar 2022

Die Wirtschaft sieht die von Verbraucherministerin Steffi Lemke (Grüne) geplante Einführung eines „Rechts auf Reparatur“ für Geräte wie Handys und Laptops kritisch. Auf EU-Ebene gebe es bereits Vorgaben zur Reparierbarkeit bestimmter Produkte. „Wenn die Bundesregierung jetzt auf nationalem Level darüber hinaus geht, macht das keinen Sinn“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, dem „Handelsblatt“.

„Das führt den europäischen Binnenmarkt ad absurdum.“ Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) wies darauf hin, dass die EU-Kommission eben erst eine Konsultation zur Förderung der Reparatur und Nachhaltigkeit von Produkten gestartet habe.

„Im Interesse des gemeinsamen EU-Binnenmarktes sollte die Politik in Deutschland deshalb auf nationale Alleingänge verzichten, da die Diskussion um das „right to repair“ zu Recht auf europäischer Ebene geführt wird“, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks dem „Handelsblatt“.

Dercks wies zudem auf Nachteile für viele Unternehmen hin, die darin bestünden, dass eine Bevorratung von Ersatzteilen zusätzliche Lagerfläche notwendig mache und finanzielle Ressourcen binde. „Dies kann letztlich zu einem Wettbewerbsnachteil deutscher und europäischer Hersteller führen“, sagte er.

Der Digitalverband Bitkom gab zudem zu bedenken, dass die Umweltbilanz eines „Rechts auf Reparatur“ negativ werden könne, wenn künftig sämtliche Ersatzteile auf Halde produziert und eingelagert würden. „Die Geräte werden dann definitiv teurer, und gerade im unteren Preissegment werden die Kostensprünge am größten sein“, sagte Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder dem „Handelsblatt“. (dts/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion