VW-Konzernchef: Autofahren mit Kohlestrom ist „Wahnsinn“
Im Streit um schärfere Klimaschutzvorgaben für die Autoindustrie hat Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess den Energiemix in Deutschland scharf kritisiert.
Das Elektroauto werde mit dem Diesel bei der CO2-Bilanz auf langen Strecken auf absehbare Zeit auch deshalb nicht mithalten können, warnte er in der „Süddeutschen Zeitung“. „Denn die Wahrheit ist: Sie stellen nicht auf Elektro um, sondern auf Kohlebetrieb.“ Bei der Produktion einer Batterie mit Kohlestrom entstünden fünf Tonnen Kohlendioxid (CO2). „Und wenn Sie dann noch mit Kohlestrom fahren, wird E-Mobilität wirklich zum Wahnsinn“, meinte Diess.
Die EU-Staaten hatten sich darauf verständigt, dass Neuwagen im Jahr 2030 im Schnitt 35 Prozent weniger CO2 ausstoßen sollen als 2020. Die Bundesregierung wollte ursprünglich nur 30 Prozent Minderung, wie von der EU-Kommission vorgeschlagen – ein Wert, den deutsche Autobauer als machbar erachteten. Andere Länder wollten aber eine Reduktion um 40 Prozent und mehr. Die Klimabilanz der ansonsten sehr sauberen Elektroautos wird maßgeblich auch dadurch beeinflusst, aus welchen Quellen der Strom für die Batterien in Betrieb und Produktion stammt.
Um den CO2-Ausstoß der Autoflotte bis 2030 um 30 Prozent zu senken, werde ein Drittel dieser Fahrzeuge vollelektrisch unterwegs sein müssen, erklärte Diess. Wäre ein Rückgang um 40 Prozent angepeilt worden, müsste bis dahin über die Hälfte der Autos rein elektrisch fahren. Ein Wandel in diesem Tempo sei kaum zu managen, warnte er – binnen zehn Jahren müsse dann ein Viertel der Jobs bei VW entfallen. (dpa)
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