Trigema-Chef erklärt hohen Preis für Schutzmasken – Abgaben und Steuern treiben Preise hoch
Der Chef des Textilherstellers Trigema, Wolfgang Grupp, hat die hohen Verkaufspreise seiner Atemschutzmasken erklärt, die das Unternehmen in der Coronakrise herstellt. Zehn Baumwoll-Polyester-Masken kosten 120 Euro: „Der Preis ist für mich angemessen, wenn die Löhne und Sonderausgaben gedeckt sind“, sagte Grupp der „Welt“ (Donnerstagsausgabe). Er habe „gerne geholfen“, aber er könne die Masken „nicht verschenken“.
Hohe Abgabenlast und Kosten von Produktionsumstellung treiben den Preis
Der Preis müsse so hoch sein, dass der Familienbetrieb durch die Coronakrise nicht bankrott gehe und keinen Mitarbeiter entlassen müsse, so der Trigema-Chef weiter. Er könne Zuzahlungen bei der Produktion deshalb nicht verantworten. „Der deutsche Lohn ist gedeckt und ich garantiere die Arbeitsplätze“, sagte Grupp. Die Umstellung von Sport- und Freizeitbekleidung auf Masken schützt nach Managementangaben 1.200 Arbeitsplätze. „Wir haben natürlich niemanden in Kurzarbeit geschickt“, so der Trigema-Chef.
80 Prozent der Näher arbeiteten zurzeit in der Maskenproduktion, die Übrigen produzierten Stoffe für das Lager. Täglich fertige Trigema so 35.000 Stück Mundbedeckungen. 350.000 seien bereits ausgeliefert, eine Million Masken seien vorbestellt, sagte Grupp. Zudem habe er eine Stornierungsgarantie ausgestellt, falls Konkurrenzanbieter niedrigere Preise anbieten könnten. Dennoch will der Trigema-Chef sein Geschäftsmodell nicht dauerhaft umstellen: „Ich bin gottfroh, wenn die Nachfrage wieder nachlässt und ich zu meiner normalen Produktion von Sport- und Freizeitbekleidung zurückzukommen kann“, sagte Grupp der „Welt“. (dts)
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