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Elektroautos der Zukunft

Neue Elektro-Strategie bei Ford: Mehr kleinere Modelle

Die US-Autokonzerne setzten auf große Fahrzeuge mit Elektro-Motoren – doch die Kunden zogen nicht mit. Jetzt gibt es einen Strategiewechsel.

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Arbeiter bei der Montage von Autos im Ford Montagewerk in Chicago, Illinois.

Foto: Jim Young/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

Der US-Autoriese Ford will künftig mehr Geld in die Entwicklung kleinerer Elektroautos statt großer Fahrzeuge investieren. Er gehe davon aus, dass dies auch ein branchenweiter Trend sein werde, sagte Ford-Chef Jim Farley am Dienstag.
Es habe sich herausgestellt, dass Kunden zwar an Elektrofahrzeugen interessiert seien, viele aber keinen hohen Aufpreis dafür bezahlen wollten. Zugleich bekräftigte der Ford-Chef, dass der Übergang zu Elektroautos aus Sicht des Konzerns unausweichlich sei.
In der Corona-Pandemie hätten die damals rasant steigenden Elektroauto-Verkäufe überzogene Erwartungen an die künftige Nachfrage geschürt, sagte Farley. Die Investitionen sollten nun stärker an das tatsächliche Interesse angepasst werden. Das günstigere Tesla-Modell und die Fahrzeuge chinesischer Hersteller würden in Zukunft „die ultimative Konkurrenz“. Tesla will die Produktion seines neuen Fahrzeugs voraussichtlich Ende 2025 beginnen.
Sparen will Ford auch mit dem Verzicht auf Funktionen, die bei Kunden auf wenig Interesse stoßen. Als Beispiel nannte Ford-Manager Kumar Galhotra die Einpark-Automatik, die „sehr, sehr wenige Leute nutzen“. Also könne Ford die Funktion entfernen – und pro Fahrzeug 60 Dollar sparen, was auf etwa zehn Millionen Dollar im Jahr hinauslaufe.
Der operative Verlust der Elektroauto-Sparte stieg im vergangenen Quartal auf 1,57 Milliarden Dollar. Dagegen warf das Nutzfahrzeug-Geschäft einen operativen Gewinn von 1,8 Milliarden Dollar ab. Jenseits davon verdiente Ford mit Verbrennern und Hybrid-Fahrzeugen 813 Millionen Dollar.

Hybrid-Antriebe

Hybrid-Antriebe entwickelten sich in den vergangenen Monaten zu einem Bestseller für US-Autokonzerne – auch weil sie günstiger als Batterie-Fahrzeuge sind. Ford betont zugleich, dass auch bei Nutzfahrzeugen mehr Elektro-Modelle gekauft würden.
Ford verbuchte im vergangenen Quartal einen Verlust von 526 Millionen Dollar (rund 489 Mio Euro). Im Vorjahresquartal war noch ein Gewinn von rund 1,3 Milliarden Dollar verbucht worden. Das Ford-Management betonte aber, dass der wochenlange Streik der US-Gewerkschaft UAW das Unternehmen 1,7 Milliarden Dollar gekostet habe.
Der Umsatz wuchs unterdessen im Jahresvergleich von 44 auf 46 Milliarden Dollar, wie Ford nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte. Die Ford-Aktie legte im nachbörslichen Handel um rund sechs Prozent zu. Die Zahlen lagen über den Erwartungen der Analysten. (dpa/red)

Kommentare

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Martin Schmidtvor einem Jahr

Plötzlich wollen alle Hersteller kleinere E-PKW anbieten. Man hat offenbar den Markt für überteuerte E-PKW bereist abgegrast. Das Problem ist das man selbst bei den Mondpreisen dicke Verluste eingefahren hat.

Wie man nun auf die Idee kommt das Kleinwagen mehr Geld bringen ist ein Rätsel. Meine Prognose ist das damit die Verluste noch anwachsen.

Es zeigt sich auch das die Gebrauchtwagenkäufer langsam aufgewacht sind. E-PKW als Gebrauchtwagen sind ein dickes Minus Geschäft. Veraltete Technik und auf dem Risisko teurer Reparaturen bleibt man auch noch sitzen. Nun fallen in dem Bereich die Preise und man muss es vorweg nehmen. Demnächst gibt es die zum Schleuderpreis.

Gerdi Hellmannvor einem Jahr

Mehr kleine Modelle - weniger Geld in den Kassen!