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Internes Papier: Konzerne sollen für Bundesregierung Schutzausrüstung organisieren

Einem internen Papier zufolge hat die Bundesregierung VW, Lufthansa und andere Unternehmen gebeten, Schutzausrüstung für Deutschland zu besorgen.

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Schutzmasken.

Foto: BARBARA GINDL/APA/AFP via Getty Images

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In einem internen Papier soll die Bundesregierung, so der „Business Insider“, verschiedene Konzerne um Hilfe bei der Besorgung von Schutzausrüstung gebeten haben.
In dem Dokument von 30. März heißt es demnach, dass künftig ein Beschaffungsstab im Gesundheitsministerium (BMG) eingerichtet werden soll, um „der dynamischen Marktentwicklung besser begegnen zu können“.
Zum Beschaffungsstab würden außerdem auch „Verbindungspersonen deutscher Unternehmen mit internationalem Geschäft, mit denen das BMG Rahmenvereinbarungen geschlossen hat (BASF, Fiege, Lufthansa, Otto, VW)“ gehören. Diese Unternehmen sollten demnach ihre Erfahrung und Kontakte auf den ausländischen Märkten einbringen, „um für den Bund Kauf und Logistik zu organisieren.“
Das heißt, diese Unternehmen sollen für die Bundesregierung Masken und andere Schutzausrüstung besorgen.
Auf die Frage des „Business Insider“: Warum es der Staat – das trotz einer halben Million Beschäftigter allein in den Bundesverwaltungen und trotz der Finanzkraft der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt – nicht schafft, Schutzausrüstungen für Ärzte und Pflegepersonal zu beschaffen, gab es seitens der Bundesregierung der Zeitung zufolge noch keine Antwort.

Bundesregierung berät mit Autoindustrie

Unterdessen hat sich die deutsche Autoindustrie in einer Telefonkonferenz mit der Bundesregierung darüber beraten, wie die Autobauer und ihre Zulieferer aus dem Corona-Stillstand herauskommen können. Wie das „Handelsblatt“ am Donnerstag berichtete, sprachen die Chefs der Autokonzerne Volkswagen, Daimler, BMW, Opel und Ford am Mittwochabend etwa eine Stunde lang mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und mehreren Ministern.
Die Bänder in den Werken der Autobauer und wichtiger Zulieferer stehen in der Corona-Krise derzeit still. Zehntausende Mitarbeiter sind von Kurzarbeit betroffen, Vertragshändler mussten ihre Verkaufsräume schließen.
Nach „Handelsblatt“-Informationen sind die deutschen Autobauer „noch einige Monate liquide“, sorgen sich aber um ihre Lieferketten. Demnach „droht vielen Zulieferern schon in den kommenden Wochen der finanzielle Kollaps“. Die Autokonzerne bereiten sich darauf vor, strategisch wichtige Lieferanten im Ernstfall zu schützen, wie die Zeitung unter Berufung auf Branchenkreise berichtete.
Besonders gefährdet sind demnach Betriebe in Italien und Spanien, wo neben den Gesundheitssystemen auch die Wirtschaft besonders schwer vom Virus getroffen ist. Nach Einschätzung der Autobauer seien „großzügige Hilfen“ für beide Länder nötig, berichtete das „Handelsblatt“.
Laut „Stuttgarter Zeitung“ und „Stuttgarter Nachrichten“ (Donnerstagsausgaben) erstellten der VDA und die Gewerkschaft IG Metall in diesem Zusammenhang ein Forderungspapier an die Regierung. Neben Merkel nahmen laut „Handelsblatt“ auch Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), Finanzminister Olaf Scholz, Arbeitsminister Hubertus Heil (beide SPD) und Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) an der Telefonkonferenz teil. (so/afp)

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