Erlös aus Schenker-Verkauf soll in Bahnschienennetz fließen

Ein Teil des Erlöses des Verkaufs der Bahn-Logistiktochter Schenker soll in die Sanierung des Bahnschienennetzes fließen, der Rest soll die Schulden tilgen.
Titelbild
Lkw von DB Schenker (Archiv)Foto: via dts Nachrichtenagentur
Epoch Times28. Juni 2024

Der Verkauf der DB-Logistiktochter Schenker soll bei der Deutschen Bahn die Finanzlücken stopfen, die bei der Sanierung des maroden Schienennetzes klaffen.

Die Haushaltspolitiker der Ampelkoalition wollen laut eines Berichts des „Spiegels“ mindestens die Hälfte der erhofften mehr als zehn Milliarden Euro Einnahmen für die Infrastruktur nutzen. Der Rest soll zum Tilgen der Bahnschulden dienen.

DB-Finanzchef möchte mit gesamter Summe Schulden tilgen

DB-Finanzchef Levin Holle hingegen will laut Insidern wohl die gesamte Summe für die Schuldentilgung aufwenden. Die Finanznöte der Bahn belasten die Verhandlungen um den Bundeshaushalt 2025. Statt der benötigten 45 stehen der Bahn nur noch 27 Milliarden Euro für die Sanierung der Infrastruktur zur Verfügung.

Der Betrag könnte noch um eine weitere Milliarde schrumpfen, die nach vorläufigen Planungen des Verkehrsministeriums dem Ausbau des Straßen- statt des Bahnnetzes dienen soll.

Der Verkauf der lukrativen Logistiktochter soll deshalb schnell gehen. Es wird damit gerechnet, dass die Bahn den vier Kaufinteressenten in den kommenden Tagen eine Frist für die Abgabe eines verbindlichen Angebots setzt.

In einem Schreiben an die Bieter von Anfang des Monats heißt es, dass man „den Kaufvertrag kurz nach Abgabe der verbindlichen Angebote erstellen“ wolle. Bei den bietenden Unternehmen sollten die Entscheidungsträger „entsprechend kurzfristig“ greifbar sein.

Die möglichen Käufer

Umstritten ist in Regierung und Ampelkoalition, wer den Zuschlag für das Transportunternehmen und seine rund 73.000 Mitarbeiter bekommen soll. Die Reederei Maersk oder der Logistikkonzern DSV, beide aus Dänemark, könnten die Schenker-Zentrale in Essen schließen und Arbeitsplätze abbauen, so die Befürchtung in Berlin.

Das saudische Staatsunternehmen Bahri wird kritisch gesehen, weil Schenker als strategisches Unternehmen nicht an ein autokratisches Land fallen sollte.

Der vierte Bieter, der Private-Equity-Fonds CVC aus Luxemburg, würde Schenker vermutlich als Marke erhalten, profitabler machen und in einigen Jahren möglichst gewinnbringend verkaufen. Um an diesen Profiten mitzuverdienen, planen Bahn und Bund offenbar, einen Anteil an Schenker zu halten. Die Rede ist laut „Spiegel“ von 20 Prozent. (dts)



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