Bundesbank hält starke und rasche Erholung der Wirtschaft für „unwahrscheinlich“

Der frühere Bundesbank-Präsident Jens Weidmann.
Foto: Michael Reynolds/dpa
Die Bundesbank geht im Zuge der Coronakrise weiterhin von einer „schweren Rezession“ aus und glaubt auch nicht daran, dass Deutschland sich kurzfristig davon erholt.
„Eine rasche und starke wirtschaftliche Erholung erscheint […] aus gegenwärtiger Perspektive eher unwahrscheinlich“, heißt es im Monatsbericht für April, der am Montagmittag veröffentlicht wird. Eine Rolle spiele dabei auch, wie schnell die Verbraucher und Unternehmen nach den Lockerungen ihr Verhalten normalisierten.
„Dies gilt nicht nur für Deutschland selbst, sondern auch für die Länder, mit denen Deutschland wirtschaftlich eng verflochten ist“, so die Bundesbank.
Allerdings sieht die Zentralbank keine Gefahr, dass die deutsche Wirtschaft in eine sich selbst verstärkende Abwärtsspirale gerät. „Dem stehen das ausgebaute System der sozialen Sicherung, die umfangreichen geldpolitischen Maßnahmen des Eurosystems sowie die massiven fiskalischen Stützungsmaßnahmen der Bundesregierung entgegen.“
Wirtschaft soll sich wieder erholen
Die Produktionskapazitäten der deutschen Wirtschaft würden zwar zunächst ganz erheblich unterausgelastet sein, die geld- und finanzpolitischen Maßnahmen würden aber die Voraussetzungen dafür schaffen, „dass sich die deutsche Wirtschaft wieder nachhaltig erholen kann, sobald die gesundheitlichen Bedrohungen durch das Coronavirus zurückgehen“.
Besonders bitter: Die deutsche Konjunktur schien laut der jetzt erst vorliegenden „harten“ Konjunkturindikatoren zu Jahresbeginn ihre lang anhaltende Flaute über wunden zu haben, so die Bundesbank. Viele Daten liegen bislang lediglich für die Monate Januar und Februar vor.
Insbesondere in einigen konsumnahen Dienstleistungsbranchen war die Wirtschaftstätigkeit ab Mitte März weitgehend eingestellt worden, aber auch in anderen Bereichen der Wirtschaft, wie beispielsweise in der Kfz-Industrie, kam es in der zweiten Märzhälfte zu erheblichen Produktionsrückgängen. (dts)
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