Boeing-Mitarbeiter stimmen für möglichen Streik

In Seattle stimmten 99,9 Prozent der Mitarbeiter des Flugzeugbauers Boeing für einen Streik – falls die laufenden Tarifverhandlungen scheitern. Derzeit stocken die Verhandlungen. Die Gewerkschaft fordert viel.
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Mitglieder und Unterstützer der International Association of Machinists and Aerospace Worker Union (IAM), Distrikt 751, am 17. Juli 2024 im T-Mobile Park in Seattle, Washington. Abgestimmt wird über einen Streik.Foto: Jason Redmond/AFP via Getty Images
Epoch Times18. Juli 2024

Tausende Mitarbeiter des US-Flugzeugbauers Boeing haben für einen möglichen Streik im Falle eines Scheiterns der laufenden Tarifverhandlungen gestimmt. Die Zustimmung lag nach Angaben der Gewerkschaft IAM vom Mittwoch (Ortszeit) bei 99,9 Prozent.

Die Gewerkschaft hatte das Votum in Form eines Massenevents in einem Baseball-Stadion im nordwestlichen Seattle organisiert.

Sie vertritt insgesamt 32.000 Beschäftigte, 30.000 davon in Boeing-Werken in Renton und Everett in der Umgebung von Seattle, wo die Modelle 737 und 777 gefertigt werden.

Der Präsident der International Association of Machinists and Aerospace Worker Union, Distrikt 751, Jon Holden, spricht vor Mitgliedern und Unterstützern auf einer Veranstaltung zur Urabstimmung über einen Streik in Seattle, Washington, am 17. Juli 2024. Foto: Jason Redmond/AFP via Getty Images

Bisheriger Vertrag läuft am 12. September aus

IAM verhandelt seit März mit Boeing über einen neuen Tarifvertrag. Der laufende Vertrag wurde vor 16 Jahren geschlossen und läuft am 12. September aus. Bisher liegt kein konkretes Angebot des Arbeitgebers vor. Zum Streik würde es jedoch erst nach einer zweiten Abstimmung zum Ablauf der Frist kommen.

„Wir sind nach wie vor zuversichtlich, dass wir eine Einigung erzielen können, die die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter und die wirtschaftlichen Realitäten, mit denen wir als Unternehmen konfrontiert sind, in Einklang bringt“, erklärte Boeing. Unternehmenschef Dave Calhoun hat den Angestellten eine wie auch immer geartete Gehaltserhöhung versprochen.

Lohnerhöhung von mindestens 40 Prozent gefordert

Der Gewerkschafter Jon Holden forderte eine „substanzielle“ Lohnerhöhung von mindestens 40 Prozent sowie Vorkehrungen für Gesundheitsfürsorge, Altersvorsorge und Arbeitsplatzsicherheit.

Er bezeichnete eine kräftige Lohnerhöhung als zwingend erforderlich, nachdem die Beschäftigten in den vergangenen acht Jahren trotz „massiver Inflation“ nur minimale Erhöhungen zum Teuerungsausgleich erhalten hätten.

Nach Angaben der Gewerkschaft stecken die Verhandlungen seit mehreren Wochen fest. Sie hatte auf eine überwältigende Beteiligung am Mittwoch gehofft, um Boeing eine deutliche Botschaft zu senden.

Mitglieder und Unterstützer der Veranstaltung zur Urabstimmung über einen Streik in Seattle, 17. Juli 2024. Foto: Jason Redmond/AFP via Getty Images

Neben dem Event zur Abstimmung im T-Mobile-Park hatte IAM einen Umzug mit 800 Motorrädern geplant.

Boeing hatte angekündigt an, den Mitarbeitern zu erlauben, die Arbeit früher zu verlassen oder später zu kommen, um ihnen die Teilnahme an der Abstimmung zu ermöglichen. „Wir respektieren und unterstützen das Recht unserer Mitarbeiter, an der Abstimmung am 17. Juli teilzunehmen“, erklärte das Unternehmen im Vorfeld. (afp/red)



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